Implementierung von Diversität in Verwaltungsakte und Organisatorisches
Seit dem „Gesetz zur Änderung der in das Geburtsregister einzutragenden Angaben“ und dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu einem dritten, positiven Geschlechtseintrag ist bei der Gestaltung von Stellenausschreibungen auf eine genderinklusive Ausdrucksweise zu achten. Diese ist häufig mit Unsicherheiten verbunden. Die nachstehenden Formulierungsvorschläge sollen Anregung geben und dabei helfen, eine gender- und diversitätsbewusste Sprache zu etablieren.
Die Universität Rostock unterzeichnete im Jahr 2009 die Charta der Vielfalt, um die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in die Arbeitswelt voranzubringen und zu verdeutlichen. Dabei spielen bereits die Personalauswahlprozesse eine große Rolle. Wie aber lassen sich diese möglichst vorurteilsfrei gestalten? Die nachstehende Zusammenfassung gibt hilfreiche Tipps und Hintergrundinformationen:
Die Organisation von Veranstaltungen außerhalb des Curriculums gehört in vielen Fachbereichen und für universitäre Gruppen zum Hochschulalltag. Diversitätsaspekte werden dabei nicht immer berücksichtigt. Die folgenden Reflexionsfragen sollen dazu beitragen, vielfältige Perspektiven sichtbar und Veranstaltungen an der Universität Rostock für alle zugänglich zu machen.
"Barrierefreiheit ist nicht nur ein Konzept für Menschen mit Behinderungen, sondern für Menschen jeden Alters, mit und ohne Einschränkungen. Von einer barrierefreien Veranstaltung profitieren alle: ältere Menschen, jüngere Menschen und Menschen mit Einschränkungen, z. B. gehörlose und schwerhörige, blinde und sehbehinderte Menschen, Rollstuhlfahrer/innen, Menschen mit seltenen oder chronischen Erkrankungen wie Allergien sowie Menschen mit kognitiven Einschränkungen und psychischen Erkrankungen."
Im folgenden verlinken wir Anregungen und Tipps derBundesfachstelle Barrierefreiheit, mit Hinweisen, was Sie bei der Durchführung Ihrer Veranstaltung bedenken sollten, um allen Menschen eine möglichst barrierefreie Teilnahme zu ermöglichen.
Um die Chancengleichheit zwischen Frauen* und Männern zu fördern soll die Entwicklung der Universitätskultur der Universität Rostock unter Berücksichtigung einer geschlechtssensiblen Perspektive erfolgen. Mit der Etablierung des Prinzips des Gender Mainstreaming im Frauenförderplan (2006-2009) verpflichtete sich die Universität Rostock die Geschlechtergleichstellung im Rahmen ihrer Organisations- und Personalentwicklung in allen Organisationseinheiten und Gremien sowie allen Stufen der Entwicklungsprozesse zu berücksichtigen. Die vorliegende Handreichung soll die Mitglieder der Universität darin unterstützen, zielgerichtet das Prinzip des Gender-Mainstreaming in die Planung von neuen Projekten auf allen Ebenen und in allen Bereichen einzubeziehen.
Häufig sind Informations- und Kommunikationsprozesse nicht barrierefrei gestaltet. Für sehbeeinträchtigte Studierende und Beschäftigte können sich dadurch bspw. Einschränkungen bei der Erfassung von schriftlichen oder bildlichen oder für Hörbeeinträchtigte bei der Erfassung von akustischen Informationen ergeben. Die Bereitstellung von barrierefreien Lehr- und Lernmaterialien, Formularen und anderen Bekanntmachungen für beeinträchtigte Angehörige und Gäste der Universität ist daher eine Grundvoraussetzung für die wertschätzende Einbeziehung aller. Im Projekt Inklusive Hochschule wurde zur Unterstützung bei der Aufarbeitung von Dokumenten in den Office-Anwendungen ein Webtutorial erarbeitet, welches hilft, Dateien auf Barrierefreiheit zu überprüfen, sie barrierefrei zu gestalten und hierzu verschiedene Techniken zu erlernen.
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz stellt eine erhebliche Beeinträchtigung und Verletzung der Menschenwürde dar, die nicht geduldet wird. Sie verletzt die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen sowie deren Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und stellt einen Verstoß gegen arbeits- und dienstrechtliche Pflichten dar. Ein respektvolles Miteinander und der Schutz unserer Beschäftigten, der Professor*innen, der Studierenden und aller Partner*innen der Universität ist uns ein wichtiges Anliegen.
Sollten Sie sexuell belästigt worden sein, zögern sie nicht, das Verhalten beim Referat Personalservice anzuzeigen! Nutzen Sie Ihr Recht zu einer Beschwerde nach § 13 Abs. 1 AGG, es gibt hier keine Formen oder Fristen.
Daneben stehen Ihnen folgende Ansprechpartner*innen zur Verfügung
- Gleichstellungsbeauftragte
- Personalrat
- Vertrauensperson der Schwerbehindertenvertretung
- Referat Antidiskriminierung und Gleichstellung des AStA
Weitere Informationen können Sie dem Flyer „Für ein respektvolles Miteinander – Gegen Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ entnehmen.
Weiterführende Literatur und Hinweise
- Gechlechtliche Vielfalt im Öffentlichen Dienst. Empfehlungen zum Umgang mit Angleichung und Anerkennung des Geschlechts im öffentlichen Dienst von der Bundesvereinigung trans*
- Was tun bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz? Ein Leitfaden für Beschäftigte, Arbeitgeber und Betriebsräte von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
- Leitfaden Diskriminierungsschutz an Hochsulen. Ein Praxisleitfaden für Mitarbeitende im Hochschulbereich von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Unconscious Biases in Stellenausschreibungen:
- Programmierer m/w gesucht – warum Frauen sich nicht bewerben! Gender Bias durch Wörter (Anti-Bias: Info-Plattform zu Forschungen über und Strategien gegen unbewusste Vorurteile, 2015)
- Beurteilung von Führungskräften wird von Stereotypen bestimmt – und von Emotionen (TU Münschen, 2014)
- Stereotype von Männern und Frauen beeinflussen Personalmanagement (TU München, 2013)
Beratung für mehr Diversität an der Uni
Sie möchten Ihre Internetseite unter Berücksichtigung von Diversitätsaspekten überarbeiten oder ihre Stellenausschreibungen gendersensibel verfassen? Ein neues Projekt ist in Planung, bei dem auch Gender und Diversity eine Rolle spielen sollen? In Ihren Veranstaltungen fehlen Gender und Diversität als Analysekonzepte bisher und Sie möchten das ändern? Das Vielfaltsmanagement unterstützt Sie gerne bei Ihren Vorhaben auf dem Weg zu einer "Hochschule für alle".
Ein Termin kann per E-Mail an vielfaltuni-rostockde vereinbart werden.