Was Amphibien bilden mit ihren drei heute noch lebenden Gruppen, den Blindwühlen, Schwanz- und Froschlurchen, einen frühen Abzweig im Stammbaum der Landwirbeltiere (Tetrapoda). Im Gegensatz zu den restlichen Landwirbeltieren (Reptilien, Vögle und Säugetiere) verbringen viele Amphibienarten die erste Zeit ihres Lebens als Larve im Wasser und gehen dann durch eine Metamorphose zu einem mehr oder weniger ausgeprägten Landleben über. Dieser noch starken Abhängigkeit von aquatischen Lebensräumen, wie sie bei allen fischartigen Wirbeltieren zu finden ist, verdanken Amphibien ihren wissenschaftlichen Namen, der sich vom altgriechischen amphíbios – „doppellebig“ – ableitet. Doch wird es den ca. 7.000 rezenten Amphibienarten gerecht, sie so stark über ihre Abhängigkeit von Wasser zu charakterisieren? Was ist mit Blindwühlenjungen, die an Land schlüpfen und ihrer Mutter sprichwörtlich die Haare vom Kopf fressen. Salamandermüttern, die ihre Eier in Bäumen ablegen und aus denen nach drei bis vier Monaten Miniaturen der Elterntiere schlüpfen. Froschvätern, die ihre Jungen im Maul ausbrüten. Und warum das alles? Weil Wasser „old school“ und (nur) was für Fische ist?
Mit diesem Vortrag möchte ich einen Einblick in die vielfältige Fortpflanzungsbiologie lebender Amphibien geben und beleuchten, welchen Selektionsdrücken die mehrfach evolvierte Unabhängigkeit von aquatischen Larven-Habitaten unterliegen könnte. Des Weiteren möchte ich kurz zeigen, was wir durch neue Forschungsergebnisse zur Entwicklung terrestrischer Larven-loser Amphibienarten über die Evolution der Amphibienlarven im Allgemeinen lernen können.
Der Vortrag findet digital über die Plattform Zoom statt. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Email-Adresse vorweisungen.aszuni-rostockde an und Sie erhalten den entsprechenden Link zugeschickt.
Kontakt:
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Allgemeine und Spezielle Zoologie
Marion Dau
Tel.: +49 381 498-6261
E-Mail: sekretariat.aszuni-rostockde