Vorweisungen aus der Zoologischen Sammlung

Thema: Subtropische Inselwelt? Mecklenburg-Vorpommern vor 27 Millionen Jahren

Im Wintergrau des mecklenburgischen Dezemberwetters kommt vielen von uns sicherlich die Flucht in ein subtropisches Inselparadies in den Sinn. Überlieferungen aus der Erdgeschichte gefunden auf Feldern und Baustellen zwischen Güstrow und Schwerin zeigen, dass Mecklenburg vor (geologisch) gar nicht so langer Zeit ein solches Paradies gewesen sein könnte: Gesteine aus dem Raum Sternberg, die vor etwa 27 Millionen Jahren in einem flachen jungen Meer abgelagert wurden, sind die Hinweisgeber. In dem versteinerten Meeresboden ist eine wunderbare Tierwelt erhalten geblieben, die seit Jahrhunderten weltweit Fachleute und Fossiliensammler begeistert. Und, wenn man genau hinsieht von einem im Meer versunkenen Inselatoll inmitten unseres Landes erzählt. Über 600 verschiedene Tiere, wie zum Beispiel Haie und Rochen, Seeigel, Krabben und bizarre Muscheln und Schnecken sind in der Vergangenheit in diesem Gestein gefunden worden.

Ein kleiner Querschnitt dieser fossilen Schönheiten und eine Indiziensuche nach Inseln, die schon seit Jahrmillionen vergangen sind werden im Rahmen eines Vortrages von Dr. Johannes Kalbe (Universität Rostock, Fakultät für Agrar- und Umweltwissenschaften) in der Reihe „Vorweisungen aus der Zoologischen Sammlung“gezeigt werden.

Seinen volkstümlichen Namen „Sternberger Kuchen“ erhielt dieses Gestein übrigens durch seine schokoladenbraune Farbe, die zusammen mit den fossilen weißen Muschelschalen ausschauen kann wie ein weihnachtlicher Mandellebkuchen. Diese Kuchen sind appetitlich anzusehen, mit ihrer spektakulären Vergangenheit alles andere als altbacken, doch als Warnhinweis: zum Verzehr leider nicht mehr geeignet.

Die Veranstaltung ist öffentlich.

Kontakt:

Johannes Kalbe

Universität Rostock

jahannes.kalbeuni-rostockde

Tel.: 0381 /498 3228

Organisator

  • Institut für Biowissenschaften / Allgemeine & Spezielle Zoologie

Veranstaltungsort

  • örsaal 323 im Neuen Museum, Universitätsplatz 1

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