Von Würmern, Wässern und Wunden - Mittelalterliche Texte aus der Hand norddeutscher Nonnen

Das Interesse und die Sorge um die eigene Gesundheit sind wesentliche Bestandteile unseres alltäglichen Lebens: Regelmäßige Arztbesuche dienen der medizinischen Vorsorge, der problemlose und schnelle Zugang zu Medikamenten unterstützt das Auskurieren von Krankheiten und zahlreiche Ratgeber und Internetforen dienen der ersten Selbstinformation über Krankheitsbilder und deren Behandlungsmöglichkeiten. Im Vortrag soll am Beispiel der sechs Lüneburger Frauenklöster aufgezeigt werden, dass auch Nonnen im Mittelalter ein außerordentlich großes Interesse sowohl an der Heilkunde, als auch an der medizinischen Literatur hatten. Die Sorge um die eigene Gesundheit war im mittelalterlichen Frauenkloster omnipräsent. Um im Bedarfsfall auf medizinische Fachliteratur zurückgreifen zu können, rezipierten die Nonnen nicht nur unterschiedliche medizinische Texte, sondern sammelten diese und stellten sie selbst her. Zudem wurden vorhandene heilkundliche Fachtexte immer wieder mit dem im Kloster zur Verfügung stehenden Wissen erweitert. Daneben kommunizierten die Nonnen über die eigenen Klostermauern hinweg mit den Konventualinnen anderer Klöster und erhofften sich auf diesem Wege Ratschläge bei speziellen medizinischen oder pharmakologischen Fragen. Mit dem Vortrag soll ein Einblick darin gegeben werden, welche Möglichkeiten der medizinischen Behandlung Nonnen im Mittelalter innerhalb und außerhalb des Klosters hatten, welche Arten heilkundlicher Fachliteratur ihnen im Kloster zur Verfügung standen und auf welche Medikamente sie zurückgriffen.

Timo Bülters hat in Bochum Geschichte und Germanistik studiert. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von PD. Dr. Simone Schultz-Balluff, die derzeit den Lehrstuhl für die Literatur des Mittelalters am Institut für Germanistik der Universität Rostock vertritt.

Die Veranstaltungsreihe „Kultur im Kloster“ wird organisiert vom Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen in Zusammenarbeit mit dem Kulturhistorischen Museum Rostock und gefördert von Prof. Dr. Franz-Josef Holznagel (Institut für Germanistik) sowie von der Universitätsbibliothek Rostock.

Der aktuelle Flyer mit dem vollständigen Programm der Vortragsreihe ist erhältlich im Kulturhistorischen Museum Rostock und unter www.mediaevistik.uni-rostock.de/veranstaltungen

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um eine Spende für das Kulturhistorische Museum Rostock.

 

Organisator

  • Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen

Veranstaltungsort

  • Kulturhistorisches Museum Rostock, Kloster zum Heiligen Kreuz (Klosterhof 7)

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