Äthiopien ist das größte Land am sogenannten „Horn von Afrika“ und besitzt eine außerordentliche Bedeutung für die Erhaltung der globalen Biodiversität. Diese resultiert aus seiner Lage unweit des Äquators, seiner geomorphologischen Vielfalt mit unterhalb des Meeresspiegels gelegenen Senken und über 4000 Meter aufragenden Vulkanmassiven sowie den damit verbundenen enormen lokalen und regionalen Unterschieden des Klimas und der Böden. Viele europäische und asiatische Zugvögel haben hier ein wichtiges Winterquartier. Sie müssen sich diesen Raum mit vielen afrikanischer Vogelarten teilen, darunter zahlreichen Endemiten (Arten, die ausschließlich hier vorkommen). Besonders hoch ist die Zahl der endemischen Arten im ausgedehnten äthiopischen Hochland. Das gilt für viele weitere Tiergruppen ebenso, z.B. für Säugetiere, Amphibien und Insekten. Der Vortrag fokussiert auf besonders charakteristische Arten der afroalpinen Bergwelt Äthiopiens, konzentriert sich dabei vor allem auf Säugetiere und Vögel, zeigt diese in ihrem Lebensraum und verweist auf ihre Verwandtschaftsbeziehungen. Äthiopien besitzt aber auch eine über 3 Millionen Jahre währende Menschheitsgeschichte. Nahezu alle Landesteile sind durch den Menschen überformt worden, wobei sich der Landnutzungsdruck aufgrund des rapiden Bevölkerungswachstums derzeit enorm verstärkt. Viele endemische Arten der äthiopischen Bergwelt sind deshalb stark gefährdet und drohen in naher Zukunft global auszusterben. Ein durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstütztes Projekt, an dem das Zoologische Institut der Universität Rostock beteiligt ist, beschäftigt sich mit dem Landschaftswandel im äthiopischen Hochland im Verlauf der ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung.
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Kontakt:
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Allgemeine und Spezielle Zoologie
Marion Dau
Tel.: +49 381 498-6261
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