Reimen und Singen, Schreiben und Drucken. Formationen von ‚Geschichte(n)‘ bei Cyriacus Spangenberg

Plakat zur Veranstaltung

Cyriacus Spangenberg (1528–1604) war ein evangelischer Theologe, Kirchenlieddichter und Historiker. Die von ihm verfassten Chroniken – Mansfeldische Chronica (1572), Sächssische Chronica (1585), Quernfurtische Chronica (1590), Hennebergische Chronica (1599) und Chronicon […] der Hochgebornen Uhralten Graffen Zu Holstein, Schaumburgk, Sternberg und Gehmen (1614) – dienten der Legitimierung von Adelsherrschaft und sind an der Schnittstelle von theologischem und genealogisch-historischem Denken angesiedelt. In Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Diskursen lassen sich im Laufe seiner chronikalischen Arbeit unterschiedliche Reflexionen und Argumentationsstrategien im Hinblick auf genealogische Ableitungen erkennen. Die Chroniken dokumentieren somit ein Spannungsverhältnis von Theologie, philologischer Methode und Genealogie. Ein weiteres Merkmal der Chroniken sind die zahlreichen, meist gereimten Textinserate in lateinischer und deutscher Sprache, die im Layout (Absetzung, Marginalie) als solche gekennzeichnet sind und unterschiedlichen Genres zugeordnet werden können, wie bspw. Urkunden, Inschriften, Epitaphe, historisch-politische Ereignisdichtungen, Lieder und kürzere Erzählungen. Der Vortrag richtet sich auf die Untersuchung deutscher Textinserate und fragt nach der Art ihrer Inserierung sowie nach ihren Formen, Inhalten und Funktionen.

Florian Schmid studierte Germanistik, Pädagogische Psychologie und Bewegungswissenschaften in Hamburg und London und wurde im Jahr 2013 mit einer Arbeit zur Fassung *C von Nibelungenlied und Klage promoviert. Derzeit ist er an der Universität Greifswald als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Ältere deutsche Sprache und Literatur tätig und arbeitet an einem Habilitationsprojekt zum Status poetischer Texte als ‚Quellen‘ in der Chronistik des 15. und 16. Jahrhunderts.

Veranstalter: Die Veranstaltungsreihe „Kultur im Kloster“ wird organisiert vom Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen in Zusammenarbeit mit dem Kulturhistorischen Museum Rostock und gefördert von Professor Franz-Josef Holznagel (Institut für Germanistik) sowie von der Universitätsbibliothek Rostock.

www.mediaevistik.uni-rostock.de

Der aktuelle Flyer mit dem vollständigen Programm der Vortragsreihe ist erhältlich im Kulturhistorischen Museum Rostock und unter www.mediaevistik.uni-rostock.de. Die Vortragsreihe „Kultur im Kloster“ findet in diesem Semester wieder in den Räumen des Kulturhistorischen Museums Rostock statt.

Der Eintritt ist frei.

Doreen Brandt
doreen.brandtuni-rostockde

Veranstaltungsort

  • Kulturhistorisches Museum Rostock, Klosterhof 7, 18055 Rostock

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