One Brain - Two Grammars?

Wie verarbeitet das Gehirn Sprache? Sind beide Hirnhälften gleichermaßen an Produktion und Verständnis von Sprache beteiligt? Erfüllt die linke Hirnhälfte andere Funktionen bei der Verarbeitung von Sprache als die rechte? Gibt es Unterschiede in der Verarbeitung von grammatischen Einheiten und von sog. pragmatischen Elementen (z. B. Diskursmarkern oder Interjektionen)? Werden frei zusammengesetzte Wortverbindungen (z. B. Sätze oder Teilsätze) anders verarbeitet als formelhafte Ausdrücke? Neuro- und Kognitionswissenschaftler sowie Linguisten bieten zunehmend Evidenz für die Annahme, dass Sprache – insbesondere die Grammatik einer Sprache – nicht einheitlich und in eingegrenzten Arealen des Gehirns verarbeitet wird. So scheinen linke und rechte Hirnhälfte jeweils verschiedene Funktionen bei der Sprachverarbeitung zu übernehmen und sich gegenseitig zu ergänzen. Auf der Basis beobachtbarer Unterschiede in der Verarbeitung und der Produktion bestimmter Formen sprachlichen Inputs sind neuere Grammatikmodelle entstanden, die beispielsweise auf einer Zweiteilung zwischen Satzgrammatik und Diskursgrammatik beruhen. In diesem Workshop diskutieren Wissenschaftler aus den Bereichen Neurologie, Neurolinguistik, Psycholinguistik und funktionale Sprachwissenschaft die Annahme, dass sprachliches Denken dualistisch organisiert ist. Im Fokus stehen Studien zu Sprachstörungen (Aphasien), experimentelle Studien auf der Grundlage neuronaler Bildgebungstechniken (z. B. MRT) sowie korpusbasierte Analysen zum Aufbau sprachlicher Äußerungen v.a. in der Alltagssprache und daraus resultierende Modellierungen von Grammatik.

https://www.iaa.uni-rostock.de/veranstaltungen/aktuelle-veranstaltungen/one-brain-two-grammars/

Anmeldung erbeten unter: brain.grammar2018uni-rostockde

 

 

Organisator

  • Alexander Haselow und Gunther Kaltenböck

Veranstaltungsort

  • Universität Rostock, Hauptgebäude

Zurück zu allen Veranstaltungen