MARE BALTICUM LECTURES: Wie Don Quijote deutsch lernte, oder: Grundlagen und Strategien für das Übersetzen literarischer Texte

Im Roman Don Quijote von Miguel de Cervantes finden sich praktisch alle Aspekte, mit denen sich ein literarischer Übersetzer irgendwann mal auseinandersetzen muss: die Nebeneinanderstellung von Prosa und Gedichte; griechisch-lateinische Zitate, deren Form sich im Text dauernd ändert und die folglich oft nicht sofort zu erkennen sind; eine alte kastilische Mundart, die mit Dialekten spielt (z.B. der sogenannte sayagués); zahlreiche Sprichwörter und Redewendungen; sprechende Personen-, Tier- und Ortsnamen; kastilische Realiawie Kleidung, Essen, Münzen und Waffen; Witze, Parodie, humoristische Anredeformeln; Wörter und Ausdrücke aus verschiedenen Sprachen (Portugiesisch, Italienisch, Französisch, Katalanisch, Arabisch, Türkisch)…

Folglich lassen sich aus der Analyse des Romans einige allgemeine übersetzungstheoretische Schlüsse ziehen, z.B. wie man mit der Oberflächenübersetzung (oder homophonischen Passagen) umgehen kann. Und da “es kein Land und keine Sprache mehr gibt, wo diese Geschichte nicht übersetzt” worden wäre (wie es im zweiten Teil des Romans heißt), werden die Herausforderungen für die Übersetzung ins Deutsche selbstverständlich auch ein zentrales Thema sein.

Plakat

Veranstaltungsort

  • August-Bebel-Straße 28, Raum 9023

Zurück zu allen Veranstaltungen