Fürsten und ‚ihre‘ Sänger von Schleswig bis Pommern. Mittelhochdeutsche Fürstenlobstrophen als Zeugen der Hofkultur ‚um 1300‘

Der Minnesang in der hochmittelalterlichen deutschen Literatur erscheint in der Überlieferung als ein Kulturphänomen, das so gut wie ausschließlich in der Mitte und im Süden der damaligen deutschsprachigen Regionen stattgefunden hat. Vom Niederrhein und Thüringen südwärts sind der Literaturgeschichtsschreibung zahlreiche größere und kleinere Höfe, ranghohe und weniger ranghohe Fürstentümer bekannt, an denen sich Minnesang lokalisieren lässt. Und der norddeutsche Raum? Niederdeutsche Lyrik aus dieser Region ist erst viel später überliefert. Aber hochdeutsche Lyrik, insbesondere sog. Sangspruchdichtung (strophische Lyrik, die religiöse Themen aufgreift, höfische Normen reflektiert, Fürsten lobt und als Lyrik von ‚Fahrenden‘ um Großzügigkeit bittet oder Konkurrenten zu verdrängen sucht) lässt sich mit einigen Fürsten von Schleswig bis Pommern in Verbindung bringen. – Der Vortrag möchte einen Überblick über Fürsten des südwestlichen Ostseeraums und ‚ihre‘ Sänger geben, von denen uns mittelhochdeutsche Sangspruchstrophen überliefert sind, über die möglichen kulturhistorischen Rahmenbedingungen ihres Entstehens reflektieren und ein paar Beispiele von Fürstenlobstrophen vorstellen. Ihre Textanalysen können a u c h kurze Schlaglichter auf die Hofkultur dieser Zeit im Kulturraum der südwestlichen Ostsee werfen.

Dr. Jan Cölln ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der germanistischen Mediävistik am Institut für Germanistik der Universität Rostock.

Die Reihe "Kultur im Kloster" wird gefördert von Prof. Dr. Franz-Josef Holznagel (Institut für Germanistik, Universität Rostock) sowie von der Universitätsbibliothek Rostock.

http://www.mediaevistik.uni-rostock.de/

Bitte beachten Sie, dass die Reihe "Kultur im Kloster" in diesem Semester im Heinrich Schliemann-Institut stattfindet, nicht in den Räumen des Kulturhistorischen Museums Rostock.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

 

 

Organisator

  • Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen an der Universität Rostock

Veranstaltungsort

  • Hörsaal 3, Heinrich Schliemann-Institut (Schwaansche Str. 3)

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