Fake – Hate – Speech: Podiumsdiskussion zur politisch-ästhetischen Bildung

Die Welt – so scheint es – droht aus den Fugen zu geraten: demokratisch gewählte autoritäre Regierungen, deren Ziel es ist, die Demokratie einzuschränken oder ganz abzuschaffen, verunsichern einige Teile der Welt. Der innere Zusammenhalt unserer Gesellschaften wie auch etablierte Formen transnationaler Kommunikation werden von einer durch die neuen Medien begünstigten Form verbaler Enthemmung gefährdet, die manche von uns an die Zeit vor 100 Jahren und deren furchtbare Folgen erinnert. Wissenschaftlich gestützte Erkenntnisse und Lösungsvorschläge geraten in Konflikt mit ‚gefühlten‘ Halbwahrheiten und in die Irre führenden Aussagen, die ohne Qualitätskontrollen durch den Diskursraum schwirren. Gegen viele Widerstände errungene Werte wie Respekt vor Anderen und Andersdenkenden, Meinungspluralismus und Sorge um das Gemeinwohl drohen verlorenzugehen. Angesichts begrenzter Ressourcen und einer Verknappung der Studieninhalte und Kontaktzeiten mit Studierenden stehen Lehrende in Bildungseinrichtungen verstärkt vor der Herausforderung, neben den Fachinhalten auch politische und ästhetische Bildungsinhalte sowie die Fähigkeit zum kritischen Dialog zu vermitteln, damit wertvolle Wissensformen und bewährte Interaktionspraktiken auch für die zukünftige Generation erhalten bleiben. Mit eingeladenen ExpertInnen aus den Bereichen Soziologie, Bildungswissenschaften und Literatur wollen wir über diese Probleme sowie über mögliche Lösungsansätze innerhalb und außerhalb der Hochschule diskutieren.

Podium:
Prof. Dr. Tim Engartner
(Frankfurt am Main) beschäftigt sich als Sozialwissenschaftler mit Themen der politischen und sozioökonomischen Bildung, aber auch mit Fragen der (Re-)Privatisierung von Staatseigentum.

Else Laudan (Hamburg) ist Übersetzerin, Lektorin und Herausgeberin der (feministischen) Ariadne-Krimireihe des Argument-Verlags, die sich seit vielen Jahren der Idee verpflichtet hat, Literatur, insbesondere das Genre des Kriminalromans, zum Zweck der Aufklärung einzusetzen.

Prof. em. Dr. Wolfgang Nieke (Rostock) arbeitet seit vielen Jahren als Erziehungswissenschaftler zu dem Thema interkulturelle Bildung und schreibt derzeit an einem Buch über wissenschaftlich und anderweitig begründete Wahrheitsansprüche und Plausibilisierungs-rhetoriken.

Manja Präkels (Berlin) ist Schriftstellerin und Künstlerin. Ihr Roman Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß (2017) hat bundesweite Aufmerksamkeit erlangt. Sie engagiert sich für Aufklärung, Toleranz und Mitmenschlichkeit – u.a. im ländlichen Raum Ostdeutschlands, aus dem sie stammt.

Die öffentliche Veranstaltung wird organisiert von Mitarbeitenden des Instituts für Anglistik/Amerikanistik und des Instituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung.

Kontakt:
Prof. Dr. Gesa Mackenthun
Dr. Andrea Zittlau
Kristina Kähm
Dr. Constance Berndt
gesa.mackenthununi-rostockde 

Organisator

Veranstaltungsort

  • Universitätshauptgebäude, Hörsaal 218

Zurück zu allen Veranstaltungen