Biodiversitätskrise – ein globales Problem aus lokaler Perspektive (Teil 2)

Der Goldlaufkäfer oder Goldschmied ist ein hocheffektiver Nützling in der Kulturlandschaft, eine wichtige Nahrungsquelle für viele Vogelarten und war ehemals extrem häufig. Durch den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ist er großflächig verschwunden, womit auch seine vielfältigen ökologischen Funktionen nicht mehr zur Verfügung stehen. Foto: Holger Duty.

Zum Ende des vergangenen Jahres fand die 15. UN-Konferenz zur Biologischen Vielfalt in Montreal, Kanada statt. Sie stand unter dem Zeichen des aktuell ungebremsten, weltweiten Verlusts von Arten und der abnehmenden Funktionsfähigkeit von Ökosystemen. Es ist unzweifelhaft, dass diese menschengemachten Prozesse die zukünftige Existenz ihrer Verursacher ernsthaft gefährden werden, wird hier nicht konsequent gegengesteuert. Wiederum sind wichtige und weitreichende Beschlüsse verabschiedet worden, die nun jedoch regional und lokal umgesetzt werden müssen und dies unverzüglich. Die Umsetzung setzt die Erkenntnis bei den lokalen Entscheidungsträgern voraus, dass lokales Handeln und Umsteuern destruktiver Prozesse zwingend erforderlich sind, auch hier in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern. Da die Hauptursachen für die Gefährdung der einheimischen Biodiversität längst bekannt sind, hätten wirksame Gegenmaßnahmen auch schon lange getroffen werden können. Von einem nachhaltigen Biodiversitätsschutz sind wir jedoch weit entfernt. Anhand von Beispielen aus Naturschutzpraxis und Biodiversitätsforschung im Raum Rostock wird in dieser Vortragsreihe gezeigt, wie sich der Verlust von Arten und Lebensräumen vor unserer Haustür manifestiert. Industrielle Landwirtschaft, Vorrangstellung lokaler Wirtschaftsinteressen, Massentourismus in Schutzgebieten, überzogene Grünflächenpflege, Kenntnisdefizite und fehlendes Engagement in zuständigen Behörden sowie eine unzureichende Förderung der Biodiversitätsforschung sind Ursachen für bisherige Fehlentwicklungen. Für das Abstellen der Defizite wäre eine enge Zusammenarbeit von Behörden und politischen Entscheidungsträgern mit Wissenschaftlern und Umweltverbänden erforderlich. Der erste Teil dieser Vortragsreihe wurde bereits im Juni 2022 im Rahmen der Vorweisungen der Zoologischen Sammlung präsentiert und ist online auf der Webseite des NABU Regionalverbandes Mittleres Mecklenburg im Ordner „Projekte“, „Biodiversitäts-Initiativen“ verfügbar.

Der Vortrag findet im Hauptgebäude der Universität im Neuen Museum Hörsaal 323 statt und wird auch online übertragen. Bei Zoom-Interesse melden Sie sich bitte bei der Email-Adresse vorweisungen.asz@uni-rostock.de an und Sie erhalten den entsprechenden Link zugeschickt.

Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Allgemeine und Spezielle Zoologie
Marion Dau
Tel.: +49 381 498-6261
E-Mail: sekretariat.aszuni-rostockde

 

 

 

Organisator

  • Universität Rostock. Institut für Biowissenschaften

Veranstaltungsort

  • Hauptgebäude der Universität im Neuen Museum Hörsaal 323

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