Der Antifeminismus geht weit über das extrem und radikal rechte Spektrum hinaus. In ihm vereinen sich alle weltanschaulichen Gegenbewegungen zu gesellschaftspolitischen Liberalisierungs-, Emanzipations- und Demokratisierungsbestrebungen. Dies gilt ebenfalls für Spielarten neoliberalen Denkens oder für religiös-konservatives Denken, das innerhalb und außerhalb der christlichen Kirchen zu finden ist. In dieser weltanschaulichen Gegenbewegung finden Akteur*innen zusammen, die sich ansonsten eher als politische Gegner*innen begreifen.
Prof. Ursula Birsl hat seit 2010 die Professur für Demokratieforschung mit dem Schwerpunkt EU, politische Systeme im europäischen Vergleich und Bundesrepublik Deutschland an der Philipps-Universität Marburg. Sie forscht im Rahmen des interdisziplinären Großprojekts „Reverse“ über „Anti-Feminismus als Krisenphänomen“.
Karolin Hansen
karolin.hansen2uni-rostockde