Neben der Pilzberatung hat im Botanischen Garten der Universität Rostock auch die Pilzausstellung eine lange Tradition. Die Pilzausstellung lockt jährlich bis zu 3.000 Besucherinnen und Besucher in den Botanischen Garten.
Voraussichtlich werden in diesem Jahr bis zu 250 Arten, die in Nordostdeutschland wachsen, frisch präsentiert. Pilzberaterinnen und -berater, Mitarbeitende des Botanischen Gartens und pilzkundige Ehrenamtler werden sie zuvor sammeln. „Es geht um die Identifikation der Arten, deren Wuchsorte sowie um allgemeines Wissen über Pilze, auch um korrektes Sammeln“, sagt Kustos Dr. Dethardt Götze. Marone oder Gallenröhrling? Für den Pilzlaien sei der Unterschied zwischen essbar und ungenießbar manchmal kaum zu erkennen, weiß der Kustos nur zu gut. Oberstes Anliegen der Landes-Pilzausstellung sei es deshalb, Menschen anzuleiten, nur ihnen bekannte genießbare Pilze korrekt zu sammeln und so Vergiftungen des Menschen und Schäden im Wald zu vermeiden. Denn immer wieder landen auch ungenießbare Pilze zwischen den essbaren, wissen die Pilzberaterinnen und -berater zu berichten.
Dethardt Götze ist sich sicher, dass in diesem Jahr auch der Pilz des Jahres reichlich vertreten sein wird, denn es ist der Fliegenpilz, einer der häufigsten, symbolträchtigsten und sagenumwobensten Pilze weltweit.
Die zentrale Ausstellung und Wissensvermittlung über Pilze wird bereichert durch das Färben von Wolle mit Pilzfarbstoffen unter der Anleitung von Ines Jung. Kinder können an beiden Tagen mit Pflanzenmaterialien aus dem Botanischen Garten malen und basteln. Außerdem gibt es eine Pilz-Wissensrallye mit Glücksrad. Es winken kleine Preise. Angeboten wird aktuelle und antiquarische Literatur rund um das große Thema Pilze. Eine Briefmarkenausstellung präsentiert mittlerweile 446 Pilzarten in 1.265 Motiven aus 118 Ländern, der BUND ist mit einem Biodiversitätsstand vertreten, die Rostocker Kakteenfreunde locken mit einem Sukkulentenbasar, die Arbeiterwohlfahrt öffnet eine Blumenwerkstatt und Sonja Schweinitz bietet Honig aus dem Botanischen Garten.
Während der Ausstellung und an jedem Wochenende bis Ende Oktober stehen ehrenamtliche Pilzberater bereit, um Auskunft zu geben, ob gesammelte Pilze essbar, ungenießbar oder giftig sind. Alle Pilzsammlerinnen und -sammler, die die Ausstellung unterstützen möchten, können ihre Funde am Freitag vor Ausstellungsbeginn durch den Seiteneingang des Botanischen Gartens bringen. Auch während der Ausstellung werden gerne weitere Funde angenommen, um immer wieder frische Pilze zeigen zu können.
Der Eintritt beträgt 3/2/1 Euro (Erwachsene/ermäßigt/Kinder).
Kontakt:
Dr. Dethardt Götze
Kustos des Botanischen Gartens
Universität Rostock
Tel. +49 381 498-6250; -6255
E-Mail: botanischer.gartenuni-rostockde