Zur Situation der Grundschulpädagogik an der Universität Rostock

Die Universität Rostock sieht die Lehramtsausbildung als festen Bestandteil ihrer Aufgaben. Aufgrund der erheblich gestiegenen Anzahl der Lehramtsstudierenden hat sich – nach Einschätzung der Universitätsleitung – eine Situation entwickelt, die dringend geändert werden muss. Dozierende fehlen, die Lehrangebotspalette ist erweiterungsbedürftig und die räumliche Situation unzureichend. Die Lehramtsstudierenden haben jüngst einen Forderungskatalog an die Leitung der Universität Rostock und an das Bildungsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern gerichtet.

„Die Forderungen der Grundschulpädagogik-Studierenden sind berechtigt, so dass sich die Uni-Leitung mit dem Bildungsministerium um rasche Abhilfe bemühen“, teilt der Rektor der Universität Rostock Professor Wolfgang Schareck mit. Für die räumlichen Gegebenheiten seien diese in Sicht. Nach erforderlicher Instandsetzung von Räumen in der Jakobi-Passage werden die Grundschulpädagogen ab 1. Juli 2018, bis zum endgültigen Umzug ins Ulmicum, in die Innenstadt ziehen.

„Das Hauptproblem“, betont Rektor Schareck, „stellen aber die fehlenden und unzureichenden personellen Kapazitäten dar. Dabei leisten die Kolleginnen und Kollegen auf 11,5 Haushaltsstellen schon das Menschenmögliche. Die personelle Ausstattung ist für 100 Studierende je Semester ausgelegt. Bei allgemein beklagtem Lehrermangel im Land und anhaltend hohen Bedarfsberechnungen sind zum kommenden Wintersemester 2017/18 aktuell 1155 Bewerbungen eingegangen. Die Aufnahmekapazität ist mit 140 zwar geringer als in den Vorjahren – zuletzt 168 –, doch liegt diese aktuell immer noch deutlich über der Regelkapazität von 100 Studienplätzen.“

Mit Finanzmitteln aus dem Hochschulpakt sollen Überlastungen aufgefangen werden. So werde die Hälfte dieser Mittel für die Lehrerbildung eingesetzt, um damit 56 Beschäftigungspositionen zu schaffen, die – bis auf drei Stellen – jedoch alle befristet sind. „Die Befristungsgesetze“, erläutert der Rektor, „lassen diese Stellen entweder unattraktiv werden oder begrenzen die Lehrkapazität so sehr, dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann. Zudem stehen die Abordnungen von Lehrerinnen und Lehrern aus Schulen, die in den schulpraktischen Übungen den Lehramtsstudierenden, die so wichtige Praxiserfahrungen in kleinen Gruppen ermöglichen könnten, in Konkurrenz mit dem Lehrkräftemangel in den Schulen.“

Für Rektor Wolfgang Schareck bieten sich gemeinsam mit dem Bildungsministerium zwei Lösungswege an: „Mit der Verstetigung der Hochschulpaktmittel könnten Lehrkräfte unbefristet eingestellt und so stärker in der Lehre eingesetzt werden. Universität und Bildungsministerium sollten gemeinsam für mehr Lehrpersonen im Lande sorgen, die dann flexibler in Schule und Universität eingesetzt werden können.“ Zudem plädiert der Rektor für eine raschere Einstellung von Referendarinnen und Referendaren nach dem Ersten Staatsexamen anhand einer Vorzensur aus den Modulbenotungen mit der Möglichkeit, das abschließende Zeugnis nachzureichen.

Kontakt:
Dr. Michael Vogt
Pressesprecher und Leiter
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Universität Rostock
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