Wissenschaftler der Universität Rostock empfehlen gesamtgesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft

Strukturreiche Agrarlandschaft mit Blühstreifen in Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Sebastian Lakner).
Strukturreiche Agrarlandschaft mit Blühstreifen in Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Sebastian Lakner).

Die deutschlandweite Arbeitsgruppe „Biodiversität in der Agrarlandschaft“ hat im Ergebnis ihrer intensiven zweijährigen Zusammenarbeit diese Stellungnahme publiziert. Die Arbeitsgruppenmitglieder stellen heraus, dass der beobachtete Rückgang der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft in Deutschland zukünftig die Funktionsfähigkeit der Agrarökosysteme einschränken und spürbare Folgen für Mensch und Umwelt haben wird. Gründe für den Rückgang an Tier‐ und Pflanzenarten sind eine intensivierte Flächennutzung und ausgeräumte Agrarlandschaften. Es bestehe nach Einschätzung der Arbeitsgruppe ein dringender Handlungsbedarf für den Schutz und die Förderung der Biodiversität in der deutschen Agrarlandschaft. Zu den Handlungsoptionen zählen beispielsweise eine engere Kopplung von Agrar- und Umweltpolitik, die Schaffung einen EU-Landwirtschaftsgesetzes oder eine Kennzeichnung von Produkten aus regionaler biodiversitätsfreundlicher Produktion im Handel. Insgesamt zeigt die Stellungnahme auch, dass der Handlungsbedarf für die Landwirtschaft einerseits, aber für die Gesellschaft insgesamt besteht.

Sebastian Lakner, Professor für Agrarökonomie an der Universität Rostock, gibt hierbei zu bedenken: „Wenn die Gesellschaft eine biodiversitätsfreundliche Landbewirtschaftung wünscht, dann sollte dieses Anliegen besser in die Agrarförderung integriert werden. Die Landwirtinnen und Landwirte benötigen politische und ökonomische Rückendeckung, um sich gleichzeitig um eine nachhaltige Produktion und den Schutz der Biodiversität zu kümmern.“ Dies könne, so der Agrarökonom, über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gut umgesetzt werden, allerdings seien die Voraussetzung zielgerichtete und gleichzeitig praxistaugliche Agrarumweltmaßnahmen, die konsequenter für den Biodiversitätsschutz eingesetzt würden. „Die Fakten liegen mit dieser Stellungnahme auf dem Tisch, es gibt ausreichend konstruktive Vorschläge, wie wir etwas beitragen können. Jetzt ist politischer Wille und politische Führung gefragt.“

Die gesamte Publikation steht als PDF zum Download bereit.


Kontakt:  
Prof. Dr. Bärbel Gerowitt
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Phytomedizin
Tel.: +49 381 498-3160
 

Prof. Dr. Sebastian Lakner
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Professur für Agrarökonomie
Tel.: +49 381 498-3260 | Home-Office: +49 451 58607500 
sebastian.lakner@uni-rostock.de

 


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