Süd-Korea und Vietnam sind Länder, die in den letzten Jahrzehnten durch ihre weitreichenden gesellschaftlichen Entwicklungen und vor allem durch ihren immensen wirtschaftlichen Aufstieg aufgefallen sind. Süd-Korea, das in den 1960er-Jahren das Bruttosozialprodukt von Bangladesch hatte, ist heute dank der großen Unternehmenskonglomerate wie Samsung, LG, Hyundai eine erfolgreiche Industrienation. Der Ursprung dieser Entwicklung liegt in den 1970er-Jahren, als Taiwan, Hongkong und Singapur zu den „Asian Tigers“ zählten. Jedes dieser vier Länder ist heute eine erfolgreiche Wirtschaftsnation. Vietnam konnte sich erst im Nachgang des Vietnamkrieges entwickeln, durchläuft heute aber eine ebenso konsequente Entwicklung wie z.B. die Volksrepublik China, wobei es allerdings marktwirtschaftlicher und liberaler als die Volksrepublik ausgeprägt ist.
Die Universität Rostock pflegt zu Korea und Vietnam seit einigen Jahren intensive Kontakte, in Süd-Korea mit der Ewha Womans University und der Sungkyunkwan University (SKKU), eine der ältesten Universitäten. Ziel der Besuche an den beiden Universitäten war der Ausbau der bestehenden Kontakte. Geplant ist an der Ewha die Erweiterung der Beziehungen im Rahmen der Sommerschule zur Wiedervereinigung (SARU) und Nordkorea Studien sowie im Bereich der Medizin. An der SKKU strebt man die Intensivierung der Zusammenarbeit in den Bereichen Germanistik, Deutsch als Fremdsprache, in der Medizintechnik und den Naturwissenschaften an. Großes Interesse brachten die Vertreter der SKKU dem europäischen Zusammenschluss EU-Conexus und der damit verbundenen Thematik der Nachhaltigkeit entgegen. Nachhaltigkeit war auch ein Thema der ADeKo Konferenz, auf der Professor Wolfgang Schareck eine vielbeachtete Plenary Speech zum Thema ESG (Environment – Social – Governance) und dessen Bedeutung in der Arbeit der Universität Rostock hielt. Abgerundet wurde der Besuch durch ein Treffen mit dem in Korea ausgezeichnet vernetzten Fraunhofer-Institut, das durch seinen Schwerpunkt der angewandten Wissenschaften grundlegend zur Entwicklung Süd-Koreas zu einer Industrienation beigetragen hat.
In Hanoi, Vietnam unterhält die Universität Rostock seit vielen Jahren ein vom DAAD gefördertes SDG (Sustainable Development Goals) College zusammen mit den renommierten Universitäten HUST (Hanoi University of Science and Technology) und VNU (Vietnam National University) im Bereich der Katalyse in enger Verbindung mit dem hiesigen LIKAT (Leibniz-Institut für Katalyse). „Es ist schier unglaublich, was diese Colleges in dieser kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben“, stellte Professor Schareck bewundernd fest. Einen Meilenstein stellt das GeViCat (German Vietnamese Catalysis) Labor dar, das auf dem Campus der HUST entstanden ist. „Das ist für den DAAD ein absolutes Vorzeige-Projekt, hinter dem wir auch weiterhin stehen, wenn die Hauptförderung einmal ausläuft“, versicherte DAAD-Außenstellenleiter Stefan Hasebergen. Auch Michael Paulus zeigte sich erfreut, da es über den thematischen Schwerpunkt der Katalyse ferner eine Reihe von anderen Fächern im Rahmen des einzigartigen Elitech Education Program gebe: „Wir sind begeistert, welche Möglichkeiten die internationalen Programme der HUST für unseren Studierenden-Austausch mit ihrer großen Anzahl an englischsprachigen Programmen bieten“, hob Michael Paulus hervor. „Und zudem“, führte Prof. Schareck weiter aus, „ist das SDG College eine Art Vorläufer von EU-Conexus, der europäischen Hochschule, an der die Universität Rostock seit diesem Jahr als Vollmitglied beteiligt ist.“
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