Universität Rostock unterstützt Gründerinnen und Gründer von morgen

Professor Rouven Seifert ist Juniorprofessur für „BWL der Dienstleistungen“ an der Universität Rostock. Im letzten Sommersemester leitete er den Kurs „Entrepreneurship“ für Studierende im Master mit dem Ziel, Studierende bei der Gründung eines Start-ups zu unterstützen (Foto: Boris Rostami-Rabet).
Lehramtsstudentin Jolissa Rusin nahm im letzten Sommersemester an dem Kurs „Entrepreneurship“ für Studierende teil. Mit ihrem innovativen Konzept „Rostocker FinanzLeuchtturm“ bietet sie mithilfe von altersgerecht gestalteten Workshops und Beratungen eine ganzheitliche Finanzbildung für Kinder und junge Erwachsene an (Foto: Alexander Jan Wichary).

Im gerade vergangenen Sommersemester ist mit dem Kurs „Entrepreneurship“ für Studierende im Master ein neues, innovatives Lehrangebot hinzugekommen. Ein zentrales Merkmal des Lehrangebots sei, dass alle Studierende teilnehmen können. „Es gibt keine Einstiegshürden und wir begleiten die Studierenden während der Lehrveranstaltung durch einen strukturierten Gründungsprozess“, berichtet Professor Rouven Seifert. Der Juniorprofessur für „BWL der Dienstleistungen“ an der Universität Rostock leitete den Kurs mit 34 Studierenden. Ein einfacher Einstieg sei wichtig, da viele Studierende zwar Geschäftsideen haben, sich aber noch nie konkret mit der Gründung eines Start-ups auseinandergesetzt oder aber Angst vor dem ersten Schritt haben.

In dem Kurs, der in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Entrepreneurship der Universität Rostock erfolgt, werden laut Seifert Wissen und Methoden rund um das Thema Existenzgründung vermittelt. Studierende sollen dazu befähigt werden, selbst ein Start-up zu gründen oder Teil eines Start-ups zu werden. „Wir unterstützen die Studierenden auf unterschiedlichen Ebenen. Unter anderem bekommen sie ein externes Präsentations- und Selbstwahrnehmungscoaching sowie ein sogenanntes Investoren-Pitch-Training“, erläutert Seifert.  

Besonders erfreulich sei, dass sich aus dem Kreis der aktuellen Teilnehmenden reale Start-up-Projekte ergeben haben, sagt Seifert. Zwei Geschäftsideen hätten erfolgreich am Ideenwettbewerb der Universität Rostock teilgenommen, ein weiteres Gründerteam plane die Beantragung eines Gründerstipendiums.

Eine der ausgezeichneten Geschäftsideen kam von der Lehramtsstudentin Jolissa Rusin. Ihr innovatives Konzept „Rostocker FinanzLeuchtturm“ bietet mithilfe von altersgerecht gestalteten Workshops und Beratungen eine ganzheitliche Finanzbildung für Kinder und junge Erwachsene von 3 bis 25 Jahren sowie für deren Familien an. Hintergrund ist, dass Kinder und junge Erwachsene oft gemeinsam mit ihren Familien in die Finanzbildung kommen“, sagte Rusin. Besonders wichtig seien dann Themen wie Budgetplanung und Schuldenmanagement. „Ein dringendes Anliegen, denn derzeit sind 22 Prozent der 18- bis 25-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern verschuldet“, betont sie.

Ihre Idee habe sich aus dem Lehramtsstudium mit Schwerpunkt Arbeit-Wirtschaft-Technik an Gymnasien sowie nach acht Jahren Erfahrung in der Finanzbildung entwickelt. „Der Rostocker FinanzLeuchtturm bringt Licht ins Dunkel der Finanzbildung, denn am Ende des Tages ist Bildung die einzige Währung, die nicht an Wert verliert.“ 

Wie Seifert weiter berichtet, ist die Interdisziplinarität ein wichtiges Kursmerkmal. Die Studierenden des aktuellen Kurses kämen aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Lehramt, Wirtschaftsinformatik, Informatik oder Wirtschaftsingenieur- und Ingenieurwesen. Wie bei einer echten Gründung finden sich die Studierenden in Teams zusammen. „Wir achten dabei darauf, dass in jedem Team mindestens ein Vertreter einer Disziplin ist. Die Interdisziplinarität ist ein zentraler Punkt bei nahezu allen Geschäftsideen und nachfolgenden Fragestellungen.“

Während des Kurses durchlaufen die Teilnehmenden einen kompletten Gründungsprozess und stellen regelmäßig ihre Projekte vor. „Sie sollen schnell konkret werden, beispielsweise mit Präsentationen für Investoren oder der Anfertigung von ersten Prototypen“, erläutert Seifert. Zu jedem Schritt im Gründungsprozess gebe es einen theoretischen Input basierend auf den neuesten Forschungsergebnissen. Anschließend stellten erfahrene Gründerinnen und Gründer mit praktischen Einblicken Zusammenhänge dar und brächten praxisnahe und persönliche Perspektiven ein. Schließlich würden die Studierenden ihr erworbenes Wissen anwenden und ihre Geschäftsideen entwickeln beziehungsweise verfeinern.

„Die Praxisperspektive ist extrem wichtig“, ergänzt Seifert. So würden Exkursionen angeboten, wie etwa der Besuch des so genannten Chef-Treff Gipfels in der Handelskammer Hamburg. Zusammen mit Studierenden und Absolventen aus ganz Deutschland konnten die Studierenden einen ganzen Tag spannende Präsentationen, Diskussionen und Panels mit Persönlichkeiten aus Management, Gründung und Gesellschaft erleben. Die Botschaft laute: „Ich muss nur anfangen und ich darf auch Fehler machen.“ Man müsse bereit sein, Zeiten der Unsicherheit zu meistern und auch ein unternehmerisches Risiko einzugehen. Dafür bekomme man die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen und mit seinem unternehmerischen Handeln einen positiven Beitrag für gesellschaftliche Herausforderungen zu leisten.

Dieser gesellschaftliche Impact sei ein wichtiger Bestandteil des Kurses. „Wir nutzen unterschiedliche digitale Technologien wie beispielsweise Virtual Reality, um den Studierenden neue Perspektiven auf gesellschaftliche Herausforderungen zu ermöglichen“, sagt Seifert. Selbst wenn es nicht zu einer Gründung komme, zeigten Studien, dass Studierende, die an einem Entrepreneurship-Kurs teilgenommen haben, in ihrem späteren Unternehmen produktive Innovationen vorantreiben.

 

Bildunterschriften:

Foto Rouven Seifert: Professor Rouven Seifert ist Juniorprofessur für „BWL der Dienstleistungen“ an der Universität Rostock. Im letzten Sommersemester leitete er den Kurs „Entrepreneurship“ für Studierende im Master mit dem Ziel, Studierende bei der Gründung eines Start-ups zu unterstützen (Foto: Boris Rostami-Rabet).

Foto Jolissa Rusin: Lehramtsstudentin Jolissa Rusin nahm im letzten Sommersemester an dem Kurs „Entrepreneurship“ für Studierende teil. Mit ihrem innovativen Konzept „Rostocker FinanzLeuchtturm“ bietet sie mithilfe von altersgerecht gestalteten Workshops und Beratungen eine ganzheitliche Finanzbildung für Kinder und junge Erwachsene an (Foto: Alexander Jan Wichary).

 

Mehr unter: https://www.bwl.uni-rostock.de/institut/junior-seniorprofessuren/bwl-der-dienstleistungen-rouven-seifert/

 

Kontakt:
Prof. Dr. Rouven Seifert
Universität Rostock
Institut für Marketing & Dienstleistungsforschung
Juniorprofessur für BWL der Dienstleistungen
rouven.seifertuni-rostockde
 

Dr. Kirstin Werner
Pressestelle Universität Rostock
Universitätsplatz 1
18055 Rostock
Tel.: +49 381 498-1012
kirstin.werneruni-rostockde
www.uni-rostock.de


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