„Über den Hochschulsport ist es möglich, sich zu vernetzen und neue Menschen kennenzulernen“

Dr. Juliane Lanz ist die neue Leiterin des Hochschulsportes der Universität Rostock. (Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke).
Dr. Juliane Lanz ist die neue Leiterin des Hochschulsportes der Universität Rostock. (Foto: Universität Rostock/Julia Tetzke).

Die 41-Jährige, die in Rostock Sport und Geschichte studierte, will hoch hinaus – in ihrer Freizeit beim Bouldern, also beim Klettern ohne Gurt und Seil, ebenso wie im Beruf: „Es ist mein Ziel, noch mehr Menschen für den Sport zu erreichen, dieser kann ruhig noch ein wenig diverser werden“, sagt die gebürtige Rostockerin. Dabei habe sie die etwa 13 000 Studierenden sowie gut 6000 Mitarbeitenden der Universität mit ihren ganz verschiedenen Bedürfnissen im Blick, jede und jeder Sportbegeisterte sei „herzlich eingeladen“.

Die Universität Rostock biete beispielsweise mit der großen Sportanlage am Waldessaum, inmitten einer unverwechselbaren Natur, wo aktuell ein Neubau für das Institut für Sportwissenschaft entsteht, sehr gute Bedingungen. Zudem spielen bei einer Hochschule am Meer auch die Wassersportarten eine zentrale Rolle. Der Standort biete mit Kanupolo, Paddeln und Rudern beim eigenen Bootshaus und zusätzlich mit Segeln, Surfen und Tauchen großartige Möglichkeiten. Juliane Lanz strebt nach vielfältigen und offenen Angeboten, für jeden Geschmack und sportlichen Bedarf. So werden im Sommersemester beispielsweise Poledance, also Stangentanz, Cheerleading oder Luftakrobatik angeboten.

Uni-Rektor Professor Wolfgang Schareck stellt heraus, dass Dr. Juliane Lanz bereits als Geschäftsführerin der Philosophischen Fakultät sehr kompetent und effizient agiert habe. „Ihre große Motivation und ihr fleißiges Engagement werden sich mit Sicherheit sehr positiv für den Hochschulsport der Universität Rostock auswirken.“

Mit Sport sei das Leben besser, sowohl physisch als auch psychisch, ist die neue Chefin des Hochschulsportes überzeugt. „Als Sportwissenschaftlerin arbeite ich an der Schnittstelle zwischen Sportgeschichte und Sportpädagogik und weiß daher, was Sport den Menschen bedeuten kann. Über den Hochschulsport ist es möglich, sich zu vernetzen und neue Menschen kennenzulernen.“

Juliane Lanz hat sich an der Universität Rostock wissenschaftlich bereits mit dem „großen“ Sport auseinandergesetzt. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zum Thema: „Die deutschen Olympiamannschaften von 1952 bis 1972“. Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit zeigen, dass gerade der Spitzensport nie frei von politischen Zielen und Einflussnahmen ist.

Zu ihren aktuellen Forschungsschwerpunkten gehört unter anderem die Sportpädagogik der DDR. „Sport sollte für den Staat begeistern“, sagt Juliane Lanz, die leidenschaftlich gern unterrichtet und das auch in ihrem neuen Job weiterführen wird. Ans Herz gewachsen sind ihr dabei die so genannten Pädagogischen Lesungen, ein Spezialgebiet der DDR. „Es gab die Aufforderung an die Lehrer, besonders gute Ideen für den Unterricht aufzuschreiben. Die besten Texte sind bis heute in der Berliner Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung bewahrt worden – 9500 Dokumente. 300 betreffen den Sport. In einem sehr regulierten Bildungssystem war so ein wenig Platz für unkonventionelle Ideen und Innovation. „Die meisten Pädagogischen Lesungen zeigen eine hohe Hinwendung der Autoren zu den Schülern und Schülerinnen und das Bestreben deren Leben – in meinem Forschungskontext durch Sport – besser zu machen.“

Damit ist auch ihre eigene Mission für die nächsten Jahre klar: ein offener und breit angebotener Hochschulsport, der mit seinen vielfältigen Angeboten, das Leben der Universitätsangehörigen bereichert. Text: Wolfgang Thiel

 

Kontakt:
Dr. Juliane Lanz
Institut für Sportwissenschaft
Universität Rostock
Telefon: +49 381 498-2742
https://www.hochschulsport.uni-rostock.de/


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