Tafeln wie einst die Herzöge

Schweriner Schlossküche um 1914

Am 6. Februar 2017 erleben Studierende der Universität Rostock im Schlossmuseum Schwerin ethnologische Nahrungsforschung hautnah. Die Nahrungskultur am damaligen Fürstenhof stellt sich heute unter anderem in Form des verwendeten Tafelsilbers und Porzellans dar und wird in ihrer reichhaltigen kunst- und  kulturhistorischen Überlieferung thematisiert. Kunsthistorikerin Berna Barthel, ehemalige Leiterin des Schlossmuseums, führt durch die Silberkammer des Schlosses und  zeigt die dort befindlichen Schätze und vormaligen Gebrauchsgegenstände. Im Gegensatz zur höfischen Speisekultur steht die der einfachen Menschen, der „dienenden“ Schichten. Wie diese ihr „tägliches Brot“ aßen, thematisiert Volker Janke vom Freilichtmuseum Schwerin-Mueß.

Um das Gelernte auch praktisch zu festigen, werden die Mitarbeiter der Schlossküche in Zusammenarbeit mit dem Museumsförderverein Klöndör ein mehrgängiges Menü in einer Gegenüberstellung höfischer und „gemeiner“ Speisen zubereiten. Ute Fähnrich, Leiterin des Kochstammtischs im Klöndör  und sachkundige Ernährungspädagogin, vermittelt und kommentiert die zubereiteten Speisen. So stehen etwa Bitkis auf Weißbrot bäuerlichem Brot mit Kartoffelbutter gegenüber. Mithilfe überlieferter Rezepte werden die Studierenden auch erfahren, wie „Lehm und Stroh“ schmecken und wie man „Schwarze Walnüsse“ genießt.

Organisiert wird die Exkursion im Rahmen der Ringvorlesung „Bibliotheken, Archive, Museen – Institutionen der Erinnerungskultur“ von der Universitätsbibliothek und dem Institut für Volkskunde der Universität Rostock. Studierende erhalten hier die Möglichkeit, die Arbeit mit Originalquellen im Rahmen zweier interdisziplinärer Module jeweils im Sommer- und Wintersemester kennenzulernen und zusätzlich praktische Erfahrungen für eine spätere berufliche Tätigkeit im Kultursektor zu sammeln.

Kontakt:
Reinhard Kerb M.A.
Institut für Volkskunde, Universität Rostock
Am Reifergraben 4
18055 Rostock
Tel.: 0381 4981055
reinhard.kerbuni-rostockde



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