Studie der Universität Rostock zeigt erstmals Stand der Repräsentation von Frauen in der Landespolitik Mecklenburg-Vorpommerns

Dr. Ludmila Lutz-Auras und Dr. Dennis Bastian Rudolf haben den Stand der Repräsentation von Frauen in der Landespolitik Mecklenburg-Vorpommerns untersucht. (Foto: Universität Rostock).

Wie steht es um die Repräsentation von Frauen in der Politik des Landes Mecklenburg-Vorpommern? Dieser Frage sind Dr. Ludmila Lutz-Auras, Sprecherin des Zentrums für Eurasisch-Russländische Studien (ZEUS) an der Universität Rostock, sowie Dr. Dennis Bastian Rudolf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte, auf den Grund gegangen.

„Es war schon längst an der Zeit, mittels einer wissenschaftlichen Studie herauszuarbeiten, inwiefern sich bereits Fortschritte hinsichtlich eines ausgeglicheneren Abbilds der Gesamtheit der Gesellschaft innerhalb der Landespolitik Mecklenburg-Vorpommerns erkennen lassen und wo eher weiterhin Stagnation überwiegt“, sagt Dr. Lutz-Auras. Vor ihnen hat sich diesem Thema noch niemand auf diese Weise wissenschaftlich genähert. „Uns war es wichtig, die Fragestellung nicht aus parteipolitischer Perspektive zu bearbeiten. Über die Parteigrenzen hinweg wollten wir den Sichtweisen der Frauen selbst möglichst viel Raum geben. Die Problemlagen, Maßnahmen und Handlungsanleitungen ergeben sich aus ihren Lebenswelten und stehen im Mittelpunkt der Studie“, betont Dr. Rudolf. Unter dem Fokus einer subjektiven Wahrnehmung von Ursachen und Problemen im Bereich der Unterrepräsentation von Frauen in der Landespolitik Mecklenburg-Vorpommerns sind es die individuellen Erfahrungen, aber insbesondere auch die daraus abgeleiteten Lösungsvorschläge, die den Leserinnen und Lesern der entstandenen Publikation einen hilfreichen Einblick geben sollen. Denn nur eine Ausgewogenheit von weiblichen und männlichen Perspektiven vermag einerseits die Identifikation von gesellschaftlichen Problemen und damit verbundenen Lösungsansätzen inhaltlich zu weiten. Zudem verändern eine stärkere weibliche Beteiligung, vor allem aber ein konstruktives Miteinander, Politikprozesse zum Besseren.


Die Autor:innen:

Dr. Ludmila Lutz-Auras ist seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Internationale Politik und Entwicklungszusammenarbeit an der Universität Rostock. 2020 war sie Mitgründerin des Zentrums für Eurasisch-Russländische Studien (ZEUS), als dessen Sprecherin sie aktuell agiert. Schwerpunkte ihrer Forschung liegen unter anderem in der Energiesicherheit im Ostseeraum und der Geschichte, Kultur, den Regierungssystemen sowie der Außenpolitik in den Transformationsländern Osteuropas. Darüber hinaus befasst sie sich mit den Thematiken Region und Regionalisierung im postsowjetischen Raum, Migration und der Rolle der Frauen in der Politik. Ehrenamtlich engagiert sie sich als Vorstandsvorsitzende der Mecklenburger AnStiftung, in der sie die Verantwortung für das Schulprojekt „WarmUp! Jugendkultur für Demokratie“ trägt.


Dr. Dennis Bastian Rudolf studierte Politikwissenschaft sowie Neuere und Neueste Geschichte an der Eberhard Karls Universität in Tübingen und ist seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte der Universität Rostock. Seine Forschungsschwer- punkte liegen im Bereich der Demokratietheorie, u. a mit Fokus auf das Verständnis digitaler Technik zur Lösung einer Krise der Demokratie und pathologischen Effekten gesellschaftlicher Identitätskonflikte. Von November 2021 bis August 2022 forschte er als Postdoc-Fellow der Japanese Society for the Promotion of Science an der International Christian University in Tokyo, Mitaka zum Vergleich politischen Denkens zwischen Japan und Europa.

Publikation: Politisches Damengambit. Eine Krise der Repräsentation in MV? Hg. v. Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern. Schwerin 2023.


Kontakt:
Dr. Ludmila Lutz-Auras
Universität Rostock
Zentrum für Eurasisch-Russländische Studien
Tel.: +49 381 498-4360
ludmila.lutz-aurasuni-rostockde


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