Start des Doppeljubiläums – 800 Jahre Stadt und 600 Jahre Universität Rostock: Neues Kalendarium der Astronomischen Uhr in St.-Marien feierlich enthüllt

Rektor Professor Wolfgang Schareck mit Professor Manfred Schukowski, der die Datumsscheibe neu berechnet hat. (Foto: Universität Rostock, Edeltraud Altrichter, 2018)
Ausschnitt der neu beschrifteten Kalenderscheibe der Astronomischen Uhr in St. Marien zu Rostock (Foto: Universität Rostock, Edeltraud Altrichter, 2018)

Start des Doppeljubiläums – 800 Jahre Stadt und 600 Jahre Universität Rostock: Neues Kalendarium der Astronomischen Uhr in St.-Marien feierlich enthüllt „High-Tech aus dem Mittelalter“, nennt Professor Manfred Schukowski die 1472 erbaute Astronomische Uhr in der St.-Marien-Kirche, der Ort, an dem vor 599 Jahren die Eröffnung der Universität Rostock gefeiert wurde.

Mit Beginn des 800-jährigen Jubiläums der Hanse- und Universitätsstadt Rostock erfolgte am 1. Januar 2018 die Wiederinbetriebnahme der Uhr mit einer neuen Datumsscheibe. Die Daten der Scheibe waren zuletzt 1855 aktualisiert worden. Für die kommenden 133 Jahre musste sie mit einer neuen Beschriftung versehen werden. Gegen 15 Uhr am ersten Tag des neuen Jahres wurde das mittelalterliche Uhrwerk im Rahmen eines Festgottesdienstes wieder in Gang gesetzt.

Anlässlich des historischen Ereignisses und des Auftakts zum Doppeljubiläum von Stadt und Universität waren über 1.000 Gäste in die Marienkirche gekommen.

Der Rektor der Universität Rostock schlug in seiner Festansprache zu diesem historischen Ereignis den Bogen von der biblischen Bedeutung der Zeit über die subjektive Zeitwahrnehmung bis hin zur modernen Zeitmessung und der Forschung am Interdisziplinären Departement „Leben, Licht und Materie“:

Heute, zu Beginn dieses Jahres 2018, feiern wir den Beginn des Doppeljubiläums der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Am Hochfest der Gottesmutter Maria in St. Marien wird die neue Kalenderscheibe in Gang gesetzt, eine Tradition der Innovation Chronometrie, der Zeitmessung, seit 1472.

Ein jedes, so heißt es in der Bibel, hat seine Zeit, und schon die Schöpfungsgeschichte beginnt in Zeitabschnitten. Die Messung von Sekunden in der Atomuhr anhand der elektromagnetischen Strahlung von Caesium zeigt die enge Verbindung von Zeit und Licht. Die Verbindungen der Trias Leben, Licht und Materie werden in einem Department unserer Universität wissenschaftlich interdisziplinär erforscht. Nichts ist schneller als das Licht. Die Zeit aber, so wissen wir seit Einstein theoretisch, jetzt aber auch praktisch, ist relativ.

Wir brauchen Zeit, nehmen uns die Zeit, verschenken Zeit, manchmal schlagen wir sogar die Zeit tot, dabei wissen wir, sie ist kostbar, unwiederbringlich und unaufhaltsam. Viele von uns glauben, dass uns die Zeit von Gott geschenkt ist, von einem Gott der zeitunabhängig, ewig ist und uns in Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Seine Botschaft ist die Liebe, die jede Gemeinschaft zusammenhält. Gibt es einen schöneren Auftakt zu 800 Jahren Hansestadt und 600 Jahren Universität als diese Bewusstwerdung der gemeinsamen Zeit von Kirche, Stadtgemeinschaft und Universität. In diesem Sinne uns allen, ein frohes, glückliches und gesegnetes neues Jahr und Doppeljubiläum 2018/2019. (Wolfgang Schareck)


Zurück zu allen Meldungen