Sharing in Rostock

Das Projektteam: Paul Samula, Martin Achterberg und Benjamin Aretz (v.l.n.r.)

Das Teilen von Gütern und Dienstleistungen über Online-Plattformen ist aktuell in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion von großer Relevanz. Als Vertreter der sogenannten „Sharing Economy“ werden in diesem Zusammenhang vor allem die Plattformen „Airbnb“ oder „Uber“ genannt, doch auch Mitfahrgelegenheiten oder Kleider-Sharing-Plattformen erfreuen sich zunehmend an Bekanntheit und Beliebtheit. Studierende des Projektes „Praktiken und Orientierungsmuster des Peer-to-Peer Sharings in Rostock: Chance auf Teilhabe oder Reproduktion bestehender Ungleichheiten?“ des Instituts für Soziologie und Demographie an der Universität Rostock haben diese Entwicklungen in den Mittelpunkt ihres Forschungsinteresses gestellt. Von September 2016 bis August 2017 gingen die drei Soziologiestudenten Martin Achterberg, Benjamin Aretz und Paul Samula unter Betreuung von Dr. Sylvia Keim-Klärner insbesondere Fragen zur Offenheit der Sharing Economy, zu Partizipationsmöglichkeiten und sozialer Teilhabe nach. Das Projekt wurde vom Hermes-Junior-Programm der Universität Rostock gefördert, dessen Ziel die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Universität Rostock sowie eine Stärkung internationaler Netzwerke ist.
Im Mittelpunkt ihres Forschungsprojekts stand das Peer-to-Peer Sharing – das plattformvermittelte Teilen, Verleihen und Vermieten von Gegenständen und Dienstleistungen zwischen Privatpersonen. Die drei Studenten legten in ihren Forschungsarbeiten die Frage zugrunde, inwiefern sich durch die Nutzung von Peer-to-Peer Sharing Plattformen neue Möglichkeiten sozialer Teilhabe für wen und in welchem Maß ergeben.

Um dieser Forschungsfrage nachzugehen wurden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden eingesetzt. Im Laufe des Projekts konnten somit 13 leitfadengestützte Interviews mit Nutzerinnen und Nutzern der Online-Plattformen „Kleiderkreisel“, „Couchsurfing“, „AirBnB“ oder „BlaBlaCar“ geführt und zusätzlich 1.147 Studierende der Universität Rostock im Rahmen einer standardisierten Onlineerhebung befragt werden.

In den bisherigen Ergebnissen ließen sich zunächst drei zentrale Motive für die Nutzung von Peer-to-Peer Sharing Plattformen rekonstruieren: Beziehungen, Praktikabilität und Kostenersparnis. Im Hinblick auf neue Möglichkeiten sozialer Teilhabe ergeben sich in Kombination mit den quantitativen Analysen insbesondere Zeit-, Flexibilitäts- und Mobilitätszugewinne. Diese zeigen sich jedoch in erster Linie für Personen mit bereits hoher Kapitalausstattung, z.B. in Form eines relativ hohen Einkommens.
Die Ergebnisse wurden bisher im interdisziplinären Rahmen einer Posterpräsentation auf der 2. Konferenz für studentische Forschung an der Humboldt Universität zu Berlin sowie auf dem 6. Studentischen Soziologiekongress an der Technischen Universität in Chemnitz vorgestellt. Weiterhin werden die Ergebnisse im Rahmen des diesjährigen Forschungscamps der Universität Rostock am 23. November vorgestellt.


Kontakt:
Universität Rostock
Institut für Soziologie und Demographie
Projektteam: Martin Achterberg, Benjamin Aretz, Paul Samula
Betreuung: Dr. Sylvia Keim-Klärner
sharinguni-rostockde


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