Schloss Bothmer: Der Pfeilstorch ist zurück

Übergabe des Pfeilstorches: v. r. Professor Wolfgang Schareck (Rektor der Universität Rostock), Finanzminister Mathias Brodkorb, Pirko Kristin Zinnow (Direktorin der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen, SSGK) und Professor Stefan Richter (Lehrstuhl für Allgemeine und Spezielle Zoologie, Universität Rostock). Foto: Universität Rostock/Kristin Nölting

Der bekannteste Storch des Landes ist zurück auf Schloss Bothmer. Professor Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock, übergab heute eine Kopie des Storches an Finanzminister Mathias Brodkorb. Der Storch wurde 1822 im Klützer Winkel erlegt und lieferte seinerzeit den ersten Beweis für den Fernzug der Störche bis in das äquatoriale Afrika.

„Mit dem Frühling“, so Rektor Schareck, „kehrt unser berühmter Pfeilstorch an das Schloss Bothmer zurück und bringt so die Universität Rostock mit internationaler Forschung in den Klützer Winkel.“ Auch Finanzminister Mathias Brodkorb ist über das besondere Ausstellungsstück im landeseigenen Schloss erfreut: „Wir haben auf Schloss Bothmer ein sehr interessantes Ausstellungskonzept, das durch den Pfeilstorch noch einmal aufgewertet wird. Ich hoffe, dass wir so den ein oder anderen Besucher zusätzlich in den Klützer Winkel locken.“

Die Öffentlichkeit kann den Storch erstmals zur Saisoneröffnung am Sonnabend, den 31. März, bestaunen. Die Direktorin der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen (SSGK), Pirko Kristin Zinnow, kündigte an, dass der Pfeilstorch nicht nur zur Saisoneröffnung eine Hauptrolle spielen werde: „Wir freuen uns, dass der Storch künftig auch auf Schloss Bothmer zu sehen sein wird. Die Saisoneröffnung ist daher auch so etwas wie seine Willkommensfeier.“

Die Geschichte des Pfeilstorches reicht zurück in den Mai 1822, als Bewohner von Gut Bothmer einen Weißstorch entdeckten, dem ein etwa 80 cm langer Stock am Hals hinunterhing. Christian Ludwig Reichsgraf von Bothmer (1773-1848) erlegt den Storch schließlich. Der vermeintliche Stock entpuppte sich dabei als ein aus Holz geschnitzter und mit einer eisernen Spitze versehener Pfeil. Das erlegte Tier ging in die großherzogliche Präparationswerkstatt an die Residenz nach Ludwigslust bis Großherzog Friedrich Franz I (1756-1837) den präparierten Storch am 28. August 1822 der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock übergab.

Dort erkannten die Forscher die Bedeutung des verletzten Storches. Kenntnisse über den Vogelzug und die Winterquartiere von Vögeln lagen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts noch nicht vor. Der Pfeilstorch lieferte somit den ersten Beweis für den Fernzug der Störche bis in das äquatoriale Afrika. Heute ist der Rostocker Pfeilstorch weltweit bekannt und wird regelmäßig in Publikationen über die Vogelzugforschung abgebildet.

In Rostock besichtigen jedes Jahr mehr als 15.000 Besucher das Original des Pfeilstorchens im Zoologischen Institut in der Rostocker Innenstadt. Er ist die Hauptattraktion der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock. Dass jetzt eine nahezu perfekte Kopie des Pfeilstorches nach Schloss Bothmer gelangt, freut Professor Stefan Richter, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine und Spezielle Zoologie, besonders. „Es ist wirklich schön, dass die Geschichte des Pfeilstorches nun auch an dem Ort erzählt werden kann, an dem sie ihren Ausgang genommen hat.“

 

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