„Als wir von dem Gewinn erfahren haben, waren wir sehr überrascht. Damit haben wir nicht ernsthaft gerechnet und wir freuen uns sehr über die Anerkennung unserer Arbeit“, sagt Jonas Nehlsen. Mit dieser Auszeichnung gehe einher, „dass unser Konzept von Peer-Learning verbunden mit der Digitalisierung der Lehre sehr gut funktioniert und selbst für wenig anschauliche Disziplinen wie die Thermodynamik anwendbar ist“, unterstreicht der Student. Der Erfolg solle andere motivieren, „diesen Schritt selber zu wagen“. Es lohne sich für alle und sei mit einem motivierten Team auch mit verhältnismäßig geringen finanziellen Mitteln umsetzbar.
Wie alles anfing? Jonas erinnert sich: „Im fünften Semester suchten wir nach einem Thema für eine Projektarbeit. Da haben wir für das Fach Werkstoffkunde ein Video für studieninteressierte Schüler gedreht, das die Wärmebehandlung von Stählen dokumentiert“. Den Beitrag hat Professor Egon Hassel gesehen, der den Lehrstuhl für Technische Thermodynamik an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik leitet. Angetan von der Arbeit der beiden Studenten ermunterte er Alex Liebau und seinen Mitstudenten Jonas Nehlsen, Lehr-Videos für sein Fach „Technische Thermodynamik“ zu produzieren. Dabei beließ es der Professor jedoch nicht. Er gab ihnen Hilfestellung, damit ein professionelles Studio entstehen konnte, in dem die mittlerweile drei „Filmemacher“ ihre Videoideen nun umsetzen können. Auch der Prorektor für Studium, Lehre und Evaluation, Professor Patrick Kaeding, unterstützte das Vorhaben mit finanziellen Mitteln.
Für Professor Hassel sind Lehr-Videos „im Zeitalter von Robotik und neuen Technologien eine zeitgemäße Form des Lernens“. Allgemein gelte, so der Professor, dass das Fach schwer zu verstehen sei. „Es schafft aber Grundlagenwissen für die gesamte Energietechnik“. Professor Hassel sagt: „Die meisten Leute in Deutschland unterschätzen die Wucht mit der die Digitalisierung unser aller Zukunft bestimmt und noch mehr bestimmen wird, auch in der Lehre und der allgemeinen Bildung und der Fachbildung.“
Der Studiendekan der Rostocker Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik, Professor Sven Grundmann, sagt: „Das Team von Professor Egon Hassel begann schon lange vor der unerwarteten Situation durch Covid-19 mit der Erstellung solcher wertvollen Videos zur vorlesungsbegleitenden Unterstützung der Studierenden. Wir danken dem Team sehr für ihre unermüdliche Motivation, den arbeitsreichen und kreativen Einsatz und hoffen auf viele weitere Videoproduktionen“. Text: Wolfgang Thiel
Kontakte:
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Egon Hassel
Universität Rostock
Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
Lehrstuhl für Technische Thermodynamik
Tel.: +49 381 498-9407 (Alex Liebau)
alex.liebau@uni-rostock.de