Rostocker Historiker erhält Preis für seine Forschung über die Universität Rostock im Nationalsozialismus

Dr. Florian Detjens (hier links im Bild, zusammen mit Professor Ernst Ludolf Münch) erhielt den diesjährigen Karl-Koppmann-Preis des Vereins für Rostocker Geschichte e.V. (Foto: privat)
Dr. Florian Detjens (hier links im Bild, zusammen mit Professor Ernst Ludolf Münch) erhielt den diesjährigen Karl-Koppmann-Preis des Vereins für Rostocker Geschichte e.V. (Foto: privat).

Der Verein würdigt damit die bedeutenden Forschungsergebnisse des diesjährigen Preisträgers Dr. Florian Detjens, die er mit seiner 2020 als Buch erschienenen Dissertation „Am Abgrund der Bedeutungslosigkeit? Die Universität Rostock im Nationalsozialismus 1932/33 bis 1945“ erzielt hat.

Bisher existierte weder für eine einzelne Epoche der Rostocker Universitätsgeschichte noch für ihre Gesamtgeschichte eine umfassende, den heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Darstellung. Dies gilt in besonderem Maße für die in der Arbeit von Detjens untersuchte Zeit des Nationalsozialismus.

In seiner Veröffentlichung ging es Detjens, der amHistorischen Institut der Universität Rostock tätig ist, nicht um die Darstellung der Universitätsgeschichte im engeren Sinne. „Mir war es wichtig, mehrere Fallbeispiele gerade aus der unter besonderem Druck stehenden Philosophischen Fakultät zu untersuchen. Im Zentrum der Untersuchungen standen nicht bloß die Universität bzw. einzelne Institute, sondern vielmehr die dort agierenden Menschen“, so der Autor. Detjens unterschied dabei drei Gruppen „regionaler hochschulpolitischer Akteure“: Mitglieder der Universität, Mitglieder der Schweriner Landesregierung bzw. -verwaltung und regionale Repräsentanten der NSDAP und ihrer Organisationen.

Die nunmehr preisgekrönte wissenschaftliche Arbeit bereicherte nicht nur das im Jahr 2019 feierlich begangene Rostocker Universitätsjubiläum, sondern leistet auch darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Rostocker Universitätsgeschichte, ebenso wie der mecklenburgischen Landesgeschichte und der vergleichenden Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte.

Die Arbeit von Florian Detjen wurde mit Blick auf das 600jährige Universitätsjubiläum von 2014 bis 2019 vom Rektorat der Universität Rostock finanziert und entstand am dortigen Lehrstuhl für Zeitgeschichte. Der Karl-Koppmann-Preis, der an den ersten wissenschaftlichen Archivar der Hanse- und Universitätsstadt Rostock erinnert, wird unregelmäßig vom Verein für Rostocker Geschichte e.V. verliehen.

Weiterführende Links: 
Detjens, Florian: Am Abgrund der Bedeutungslosigkeit? Die Universität Rostock im Nationalsozialismus 1932/33–1945 (Schriftenreihe Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhundert, Bd. 8). Herausgegeben von Stefan Creuzberger und Fred Mrotzek. Berlin 2020.

Mehr zum Karl-Koppmann-Preis unter https://rostocker-geschichte.de/projekte/karl-koppmann-preis/

 

Kontakt: 
Dr. Florian Detjens
Universität Rostock
Historisches Institut
Telefon: +49 381 498-2707
florian.detjensuni-rostockde
https://www.geschichte.uni-rostock.de/arbeitsbereiche/zeitgeschichte/lehrstuhl/mitarbeiter/dr-florian-detjens/


Zurück zu allen Meldungen