Rostocker Firma SEAR unterstützt beste Master-Absolventen

Physik-Professor Dieter Bauer mit dem Master-Absolventen Christoph Jürss, der jetzt an der Uni Rostock promoviert
Physik-Professor Dieter Bauer (l.) mit dem Master-Absolventen Christoph Jürss, der jetzt an der Uni Rostock promoviert (Foto: Universität Rostock/ Julia Tetzke)

„Bildung ist das Wichtigste, um das Land Mecklenburg-Vorpommern voranzubringen“, begründet Thomas Lambusch, geschäftsführender Gesellschafter der SEAR GmbH das Engagement für die Universität Rostock. „Als Unternehmen der Elektroindustrie liegen uns die Naturwissenschaften besonders am Herzen“, betont der Manager, der auch Präsident des Arbeitgeberverbandes Nord ist. „Ich bin begeistert, welche Erkenntnisse die Absolventen in ihren Masterarbeiten vorlegen. Für ihn sei es wichtig, Kontakt zu den Absolventen zu halten, die mit ihren Leistungen glänzen.

„Davon gibt es viele“, würdigt Dekan Professor Klaus Neymeyr, und konstatiert „hohen Leistungswillen bei den Masterstudenten und somit Erfolg beim Studienabschluss“. Sowohl in der Forschung als auch in der Wirtschaft seien die jungen Absolventinnen und Absolventen der Universität Rostock gefragt.

Der Physiker Christoph Jürß hat sich mit der Frage auseinandergesetzt, was passiert, wenn man mit starken, ultrakurzen Lichtblitzen auf Materie schießt. Dieses Thema steht im Zentrum vielfältiger Forschungen am Institut für Physik. Christoph Jürß hat sich in seiner Masterarbeit mit einem ganz speziellen Material im Laserlicht beschäftigt. So genannte topologische Isolatoren leiten im Innern keinen Strom, an den Rändern jedoch schon, und zwar auf besonders robuste Weise. Kleine Verunreinigungen können die Elektronen dort in ihrer Bewegung nicht stören. Wie sich die Eigenschaften solcher Materialien unter intensiver Laserbestrahlung ändern, welches Licht von topologischer Materie abgestrahlt wird oder wie man starke Laser nutzen kann, um damit noch schnellere Elektronik für noch schnellere Computer zu entwickeln, ist jedoch noch weitgehend unerforscht. Christoph Jürß interessiert sich besonders für das abgestrahlte Licht, denn in ihm stecken wertvolle Informationen über die Bewegung der Elektronen. In der Theorie-Arbeitsgruppe von Professor Dieter Bauer, in der Christoph Jürß seine Masterarbeit angefertigt hat, geht es jedoch darum, die Erzeugung hoher harmonischer Strahlungen in topologischer Materie zu berechnen und vorherzusagen. „Da ist noch vieles unverstanden. Folglich gibt es viel zu tun”, sagt Professor Bauer und freut sich, dass Christoph Jürß in seiner bereits begonnenen Promotion weiter am Thema arbeitet.

Der Mathematiker Christian Nitzsche hat sich in seiner Masterarbeit mit der Lösung von Parameteridentifikationsproblemen beschäftigt. Die Bestimmung von Parametern auf Grundlage von Messwerten erweist sich mathematisch häufig als schwierig, beispielsweise wenn auf Grund fehlender Messdaten einige Parameter nicht bestimmt werden können. Für das in seiner Arbeit betrachtete Modellproblem wurden für solche Fälle Regularisierungsmethoden angewendet. Des Weiteren wurde mittels eines Kleinste-Quadrate-Ansatzes ein nichtlineares Ausgleichsproblem erhalten und es wurden zwei gängige Lösungsverfahren hinsichtlich ihrer Konvergenzgeschwindigkeit sowie ihres Rechenaufwandes verglichen. Zudem sei es gelungen, für beide Verfahren den Rechenaufwand deutlich zu reduzieren.

Die Chemikerin Lisa Eickhoff hat im Bereich der anorganischen Synthesechemie mit Pacman-Liganden gearbeitet. Dabei handelt es sich um Verbindungen, deren Aufbau der Spielfigur Pacman ähnelt. Im oberen und unteren Teil der „Mundöffnung“ ist je ein Metallatom koordiniert (ähnlich wie in einem Enzym), um damit kleine Moleküle einzufangen. Während ihrer Masterarbeit wurde eine Strategie entwickelt, die es ermöglicht, statt der Metallatome Phosphoratome in die Pacman-Liganden einzubauen. Damit soll in Zukunft die metallfreie Aktivierung von kleinen Molekülen untersucht werden.

Die Biologin Laura-Marie Sandow hat die Verwandtschaft kryptischer Zwillingsarten des Polychaeten / Borstenwurmes (Hediste diversicolor) untersucht. Man spricht von kryptischen Zwillingsarten, wenn diese sich genetisch, aber nicht morphologisch (äußerlich) unterscheiden. Das Ziel ihrer Arbeit war es, mit einer DNA-basierten Methode, nachzuweisen, ob sich diese Spezies miteinander fortpflanzen können. Dafür wurde eine für diese Borstenwürmer neue Methode des Fingerprintings mittels Mikrosatellitenmarkern entwickelt, erfolgreich getestet und optimiert, um Hybriden bei diesen Zwillingsarten nachzuweisen. Diese neue Methode ist nunmehr für den Borstenwurm etabliert und kann in folgenden Arbeiten bei dieser und verwandten Arten angewandt werden.

Die Bestenauszeichnung der Master-Absolventen findet jedes Jahr im Rahmen eines kleinen Festaktes statt, zu der sowohl die Preisträger ihre Masterarbeit in einem kleinen Vortrag vorstellen, als auch die jeweils akademischen Betreuerinnen und Betreuer eine kurze Laudatio halten.

 „Die Fakultät freut sich mit ihren besten Absolventen auf diese Veranstaltung – spannende Einblicke in vier aktuelle Forschungsthemen erwarten die Gäste“, betont Professor Neymeyr. Die Verleihungsveranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Text: Wolfgang Thiel

 

Kontakt:
Dr. Michael Vogt
Pressesprecher und
Leiter Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-1013
michael.vogtuni-rostockde
https://www.uni-rostock.de/universitaet/aktuelles/presse-u-kommunikationsstelle/

 

 

 

 

 


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