Neue Laser-Methode verbessert Fernerkundung des Meeresgrundes oder „Wie klingt ein Wurm?“

Foto: (v. l.n. r.) Heike Boldt-Schüler, Rostock's Eleven Gewinner Mischa Schönke, Volker Heitkamp (Foto: Annemarie Schütz)

Seit jeher spielen Küstengebiete für Menschen eine wichtige Rolle. Neben ihrer Bedeutung für Erholung und Fischerei verbessern Küstenökosysteme außerdem kostenlos Luft- und Wasserqualität. Umso erstaunlicher ist, dass über diese Meereslebensräume direkt vor unserer Haustür bisher nur wenig bekannt ist.

Einer der Gründe: Bislang ist die Kartierung von küstennahem Meeresboden schwierig – aufgrund der dort herrschenden dynamischen Verhältnisse, großen Beprobungsaufwandes und des mangelnden Verständnisses, wie man biologische und geologische Oberflächen akustisch unterscheiden kann. Hier setzt IOW-Doktorand Mischa Schönke an: Um die akustisch gestützte Habitat-Kartierung des Meeresgrundes zu verbessern, entwickelt er ein neues, nicht-invasives Verfahren, das modernste Unterwasser-Laser-Scan-Technik mit akustischen Systemen kombiniert. Die Methode erlaubt es, Lebensräume und damit auch Tiere anhand akustischer Signale zu identifizieren.

Als Testkandidaten wählte Schönke den Bäumchenröhrenwurm. Dies führte auch zum originellen Titel des Vortrages: Wie klingt ein Wurm? Der in Nord- und Ostsee beheimatete Bäumchenröhrenwurm kann ganze Riffe bilden, indem er Sedimente zu bäumchenartigen Gebilden verklebt. Diese Wurmgebilde verkörpern bestens den engen Zusammenhang zwischen geologischen und biologischen Oberflächen am Meeresgrund. In seinem Vortrag stellte Schönke anschaulich dar, welche Rolle der Wurm bei der Kartierung des Meeresbodens spielt.

Mischa Schönke gelang es zu vermitteln, welchen Wert seine Forschung bei der Erkundung des Meeresbodens hat. Das brandaktuelle Thema und die originelle Umsetzung überzeugt die fachkundige Jury aus Wissenschaftsjournalisten. Die Jurymitglieder Heike Boldt-Schüler und Volker Heitkamp überreichten gemeinsam den mit 365 Euro dotierten Preis.

Bereits zum neunten Mal veranstaltete der Verein [Rostock denkt 365°] den Nachwuchswissenschaftlerwettbewerb „Rostock’s Eleven“. Nicht elf, sondern zwölf junge Wissenschaftler aus der Forschungsregion Rostock hatten sich in diesem Jahr mit ihren Vorträgen dem Urteil von Journalisten aus dem gesamten Bundesgebiet gestellt. Siegchancen hatte, wer sein Forschungsthema am überzeugendsten darstellen und den Nutzen seiner Arbeit leicht verständlich deutlich machen konnte. 


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