Nachruf Prof. James W. Vaupel

Prof. James W. Vaupel (Quelle: Fotostudio Hagedorn)
Prof. James W. Vaupel (Quelle: Fotostudio Hagedorn)

Die Universität Rostock, die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät und die Mitglieder des Instituts für Soziologie und Demografie trauern um Prof. James W. Vaupel, der am 27. März 2022 im Alter von 76 Jahren verstarb.

James W. Vaupel war Gründungsdirektor des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung, das im Jahr 1996 seine Tätigkeit aufnahm. In diesem Rahmen war Prof. Vaupel maßgeblich daran beteiligt, den Studiengang Demografie am Institut für Soziologie und Demographie der Universität Rostock erstmalig in Deutschland zu etablieren.

James Vaupels Einfluss auf die Demografie in Deutschland, Europa und der Welt ist von unschätzbarem Wert. Seit seiner Ernennung als Honorarprofessor betreute Vaupel eine Vielzahl von Doktorandinnen und Doktoranden an der Universität Rostock. Er initiierte das Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels – eine gemeinsame Einrichtung der Universität Rostock und des Max-Planck-Instituts. Zudem gründete er die European Doctoral School of Demography, an der nahezu jedes Jahr Absolventinnen und Absolventen den Masterstudiengangs Demographie der Universität Rostock erfolgreich abschließen.

Prof. Vaupel war Mitglied sowohl der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina als auch der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Er hatte neben seiner Promotion an der Harvard Universität zwei Ehrendoktortitel inne und erhielt viele weitere Auszeichnungen. Hierzu gehören der Latsis Preis der European Science Foundation oder auch der Irene B. Taeuber Award for Lifetime Achievement der Population Association of America.

Prof. Vaupel war ein herausragender Netzwerker, er brachte Menschen zusammen und schuf gemeinsam Neues mit ihnen. Seine Forschung zur Höchstaltrigkeit und zum Limit der menschlichen Lebensspanne ist bis heute richtungsweisend über Disziplingrenzen hinweg. Als Mentor setzte er sich unermüdlich für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein; er begeisterte sie mit seinem Enthusiasmus und unterstützte sie in ihrer wissenschaftlichen Karriere. Die Wissenschaft hat einen großen Demografen verloren – dennoch wird seine Forschung zukünftige Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern  noch lange beeinflussen.

 

Prof. Dr. Roland Rau
Prof. Dr. Gabriele Doblhammer
Institut für Soziologie und Demografie

Prof. Dr. Martin Benkenstein
Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät

Prof. Dr. Wolfgang Schareck
Rektor
Universität Rostock
 


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