Internationale Rektorenkonferenz

Deutschland und Polen sind seit langem durch vielfältige, politische, wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Beziehungen eng verbunden. Konkret wird es an diesem Wochenende (23./ 24. Oktober) zwischen Medizinern beider Länder. In der Hansestadt Rostock findet dann eine von den Universitäten Rostock mit Rektor Prof. Wolfgang Schareck an der Spitze und Greifswald, vertreten durch Rektorin Professorin Johanna Eleonore Weber, organisierte Rektorenkonferenz für Medizin statt. Bereits vor zwei Jahren wurde in Warschau der Startschuss für eine Zusammenarbeit  mit den Universitäten in Breslau und Krakau gegeben. Nun kommen hochkarätige Repräsentanten von 13 polnischen Universitäten in die Hansestadt.

Die Veranstaltung findet die Unterstützung der Schweriner Staatskanzlei,  direkt von Ministerpräsident Erwin Sellering. Er misst der Konferenz große Bedeutung bei und lud zum Abschluss die Gäste zum Abendessen ein. Er sagt: „Die Kooperationen zwischen den Universitäten des Landes und den polnischen Hochschulen auf dem Gebiet der Gesundheitswirtschaft sind von großer Bedeutung. Mecklenburg-Vorpommern wirkt seit 25 Jahren aktiv bei der Gestaltung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit mit. Auf einer Delegationsreise nach Warschau im Jahr 2013 haben wir Kooperationsvereinbarungen der Universität/Unimedizin Rostock mit den Universitäten Breslau und Krakau unterzeichnet. Diese werden – auch bei den Gesprächen hier in Rostock – nun weiter mit Leben gefüllt,“ betont der Ministerpräsident.

Rostocks Uni-Rektor Professor Wolfgang Schareck, selbst deutschlandweit ausgewiesener Experte für Gefäßmedizin, sieht als Gastgeber große Möglichkeiten für eine noch engere Zusammenarbeit in der Medizin. Als Beispiel nennt er die Demenzforschung. Sowohl die Unimedizin in Rostock wie auch in Greifswald wirken seit Jahren auf diesem Gebiet und können bereits auf wichtige Erkenntnisse verweisen. Aber auch Fragen zum Gelenkersatz seien ein Thema, das mit Sicherheit diskutiert werde und Möglichkeiten der Zusammenarbeit anbiete.

Vor über einem Jahr haben Rostocker Forscher eine Qualitätsoffensive für künstliche Gelenke gestartet. Der in der Hansestadt gegründete Verein „Deutsches Zentrum für Implantat-Sicherheit (DEZIS) e.V.“ will deutschlandweit in der Schadensvermeidung von künstlichen Gelenken agieren, Ursachenforschung betreiben, Ärzte sowie Patienten aufklären, was zu tun ist, wenn etwas schief geht. „Es geht um die Frage: Wie sicher sind Implantate und Endoprothesen „Manchmal nicht sicher genug“, sagt der junge Forscher Dr. Daniel Klüß, Vize-Chef des Forschungslabors an der Orthopädischen Universitätsklinik Rostock. In der Hansestadt haben Ärzte, Biomechaniker und Werkstoffwissenschaftler deshalb den Verein  DEZIS ins Leben gerufen und somit eine „Qualitätsoffensive" initiiert. Mit Sicherheit wird das Gesprächsstoff für die Konferenz bieten. Denn künstliche Gelenke sind ein Thema.

Professor Schareck denkt künftig auch an Austauschprogramme sowie Gastprofessorenschaften zwischen den Universitäten beider Länder, um die in der Medizin in Gang gekommenen innovativen Entwicklungen zu beschleunigen. Besonders in der Versorgungsmedizin seien beispielsweise Strukturen in den polnischen Nordgebieten sehr ähnlich wie die in Mecklenburg-Vorpommern, betont Prof. Schareck. Sein Ziel: „Wir möchten Ansprechpartner in Mecklenburg-Vorpommern für alle polnischen Universitäten sein und deswegen freuen wir uns, dass unsere Einladung nicht nur von Partnern in Szczecin und Gdansk, sondern auch in Krakau, in Breslau, in Lódz und in Torun Gehör gefunden hat“.
Die eingeschlagene Zusammenarbeit zwischen den Medizinern beider Länder sei sichtbarer Ausdruck einer lebendigen Partnerschaft, sie illustriere ein neues, vitales zivilgesellschaftliches Engagement, das dem Dialog und der Verständigung zwischen den Ländern diene, betont Schareck. „Eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Medizin unterstreicht auch den hohen Stellenwert, den die Universitätsmedizin in Mecklenburg-Vorpommern mit den beiden forschungsstarken Universitätsmedizinen in Greifswald und Rostock hat“, ergänzt Professorin Weber.  


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