Gesundheit des Partners ist für die eigene Gesundheit entscheidend - Studie zu Familien- und Partnerschaftsformen und ihrer Beziehung zur Gesundheit

Gesellschaftlicher Wandel bedeutet auch einen Wandel der Familien- und Partnerschaftsformen. Die Vormachtstellung der traditionellen Familienform – Ehepaar mit Kind(ern) – gibt es nicht mehr. Professorin Gabriele Doblhammer, Leiterin des Lehrstuhls für Empirische Sozialforschung und Demographie an der Universität Rostock, hat zusammen mit Dr. Jordi Gumà von der Universität Autònoma de Barcelona die Entwicklung von Familie, Geschlecht und Gesundheit in Europa näher untersucht. Anders als sonst in der demographischen Forschung üblich haben sie in ihrem Projekt Familien- oder Fertilitätsprozesse nicht losgelöst von Gesundheit und Sterblichkeit näher beleuchtet.

„Wir haben das Dreieck zwischen Familie, Geschlecht und Gesundheit in Europa aus demographischer Perspektive nicht isoliert voneinander betrachten wollen. Denn es hilft dabei, Muster und Trends, sowie Abhängigkeiten jeder der drei Komponenten zu verstehen“, begründet Professorin Doblhammer ihr Vorgehen.

Die nun veröffentlichte Studie befasst sich mit neuen Familien- und Partnerschaftsformen jungen und mittleren Alters, ihrer Beziehung zur Gesundheit und in welcher Weise sie agieren. Neben den alten, werden auch lebenslange Familienbiographien und aktuelle Familiensituationen untersucht. Geschlechtsspezifische Gesundheitsergebnisse und -wege werden aufgezeigt.

Es konnte nachgewiesen werden, dass Partner, die älter werden, einander in Bezug auf ihre Gesundheit näherkommen, wobei die Gesundheit des Partners ein entscheidender Faktor für die eigene Gesundheit ist.

In der vorliegenden Publikation werden zwölf europäische Länder miteinander verglichen, die unterschiedliche wohlfahrtsstaatliche Modelle widerspiegeln. Auch länderspezifische Studien aus Österreich, Deutschland, Italien und Schweden – Bevölkerungsgruppen, die in der Vergangenheit weniger Beachtung fanden – sind zusammengetragen worden. Die Open-Access-Publikation ist unter dem Titel „A Demographic Perspective on Gender, Family and Health in Europe“ (http://www.springer.com/us/book/9783319723556) erschienen.

Kontakt:
Prof. Dr. Gabriele Doblhammer
Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung und Demographie
Institut für Soziologie und Demographie
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-4393
gabriele.doblhammeruni-rostockde
https://www.isd.uni-rostock.de/isd/lehrstuhl/esf/doblhammer/


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