Fachschaftsrat als Mittler zwischen Studierenden und Professoren

Die Master-Studenten Steven Hundt und Philipp Andreazza (v.l.) engagieren sich ehrenamtlich im Fachschaftsrat der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock für etwa 1300 Studierende. Foto: Universität/Julia Tetzke

Manches klingt bedrohlicher, als es in Wirklichkeit ist. Und wenn sich junge Menschen untereinander unter die Arme greifen, muss nicht unbedingt etwas Kriminelles dahinter stecken. Durchweg positive Ziele hat eine Studentenvereinigung, die an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock sehr aktiv und erfolgreich arbeitet. Und das, obwohl sie einen geradezu erschreckenden Namen trägt: MAFIA.

Wie der entstand? „Studenten haben sich zusammengesetzt und überlegt, wie das Studium verbessert werden kann“, deckt Steven Hundt auf. Er ist Mitglied des Fachschaftsrates und erklärt weiter: „Unsere Vorgänger nannten die Runde Maschinenbaufachschaftsinitiative und kürzten dieses lange Wort knackig ab mit MAFIA. Und das nur im positiven Sinne. Der 27-jährige Master-Student der Biomedizintechnik sieht sich als „Mittler zwischen Professoren und den etwa 1300 Studenten in vier Studiengängen“. Da ist viel zu tun, wenn es u.a. um Fragen zu Zulassungsklausuren oder Belegaufgaben geht. Selbst wenn ein neuer Professor berufen wird, hat der Fachschaftsrat in den Uni-Gremien ein Wörtchen mitzureden.
Und Steven findet wie auch seine zwölf Kommilitonen im Fachschaftsrat  offene Ohren bei Studiendekan Professor Detlef Behrend.

„Im Fachschaftsrat laufen Reibungspunkte auf, die es zwischen Studenten und Dozenten gibt. Die werden auf dem kurzen Weg an mich herangetragen und wir entschärfen Probleme so ganz unkompliziert“, sagt Prof. Behrend.

Steven Hundt entscheidet wie die anderen Mitglieder des Fachschaftsrates  über Themen mit, die das eigene Studium und auch das künftiger Generationen betreffen. „Ja, wir finden Gehör“, reflektiert Steven. Er hält studentische Vertreter in den Uni-Gremien für wichtig. „Sonst würden über das Studium ja nur Professoren bestimmen und deren eigenes Studium liegt ja meist weit zurück“, sagt der gebürtige Neubrandenburger.

Kommilitone Philipp Andreazza ist Masterstudent im Maschinenbau und Fachschaftsrat-Sprecher. „Wir sind also für beide Seiten, Studenten und Dozenten, Ohr und Vermittler“, sagt der 24-Jährige. Da sprechen auch die vielen Mails eine deutliche Sprache, die der Fachschaftsrat empfängt. Abiturienten wollen beispielsweise wissen, wie das Maschinenbaustudium so läuft oder Studenten anderer Fakultäten fragen, wer Hilfe beim Üben für Technische Mechanik geben könnte. Und auch, was beim Studienwechsel von einer Uni zur anderen zu beachten ist, wird immer wieder gefragt.

„Jeder war mal Ersti“, sagt Philipp. Deshalb bietet der Fachschaftsrat so einiges an Hilfestellungen wie das Klausurenarchiv zur Vorbereitung von Prüfungen, für Neuankömmlinge gibt es Hilfe für das Erstellen des Stundenplanes und Tipps, auf welchen Portalen man sich überall anmelden muss.

Neben den ernsten Fragen zum Studium sorgt die Fachschaft auch für das kulturelle Leben, organisiert Feste und Grill-Spiele-, und Kinoabende, eben die üblichen Partys.
Sowohl Philipp als auch Steven gewinnen der Fachschaftsarbeit sehr viel Positives ab. „Man blickt hinter die Kulissen und erwirbt ganz nebenbei Kompetenzen und Fähigkeiten, die man nach dem Studium braucht“, sind sich beide unisono einig. Beispielsweise vor einer großen Gruppe zu sprechen.

Studiendekan Prof. Behrend würdigt besonders, dass der Fachschaftsrat auf Messen oder zu dem jährlichen Hochschulinformationstag (HIT) den Studiengang sympathisch vorstellt und so Studenten an die Fakultät holt. Selbst in Vorbereitung auf das Berufsleben künftiger Absolventen nehme der Fachschaftsrat sehr positiv Einfluss. Wie? „Durch ihre guten Kontakte zu Firmen hat so mancher Absolvent einen Job gefunden.“ WOLFGANG THIEL

Kontakt:
Universität Rostock
Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
Steven.hundtuni-rostockde


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