Europas Top-Kulturerbe-Auszeichnung für ein Forschungsprojekt unter Rostocker Beteiligung

Unter der Leitung von Professor Roger Labahn vom Rostocker Institut für Mathematik hat seine Arbeitsgruppe in dem europäisch geförderten Projekt NewsEye wesentliche Beiträge zur Verbesserung der Lesbarkeit historischer Zeitungsartikel mit Hilfe von KI-Werkzeugen geleistet. Für seine Forschungsleistung im Projekt erhält er am 7. Oktober gemeinsam mit dem gesamten europäischen Wissenschaftsteam den renommierten European Heritage Award 2024 (Foto: Thomas Rahr/Universität Rostock).

Auf der Grundlage von 15 Millionen gescannten Zeitungsseiten aus Nationalbibliotheken haben die beteiligten Wissenschaftsgruppen aus Frankreich, Österreich, Finnland und Deutschland im Rahmen des Projekts neue digitale Analysewerkzeuge für historische Zeitungen entwickelt. Die Rostocker Wissenschaftler waren zunächst für die Technologie zum Lesen der historischen Texte verantwortlich. Im Rahmen ihrer Forschung zu aktuellen Methoden des maschinellen Lernens konnten sie Werkzeuge zur Strukturanalyse von Dokumenten entwickeln, mit denen sich schließlich Zeitungsartikel mit Hilfe von KI separieren lassen. „Die von uns entwickelten automatischen Werkzeuge sind nun in der Lage, alte Zeitungsseiten in einzelne Zeitungsartikel zu strukturieren. Das war bisher nicht möglich“, sagt Professor Roger Labahn vom Institut für Mathematik der Universität Rostock. Unter seiner Leitung leistete die Rostocker Projektgruppe Computational Intelligence Technology Lab wesentliche Beiträge zur Zeichenerkennung, zur Analyse der Zeitungsstruktur sowie zur mehrsprachigen Inhaltsverarbeitung auf der Grundlage Künstlicher Intelligenz. Das Projekt wurde im Rahmen des EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 von 2018 bis 2021 erfolgreich durchgeführt.

Der Europäische Kulturerbepreis, auch bekannt als Europa Nostra Preis, wird vom Programm Kreatives Europa der Europäischen Union kofinanziert. Eine Jury aus zwölf Denkmalexperten aus ganz Europa wählte die 26 diesjährigen Preisträger der prestigeträchtigsten europäischen Auszeichnung für das Kulturerbe aus 18 Ländern des Kontinents aus. Die Preisverleihung der European Culture Heritage Awards 2024 findet am 7. Oktober in Bukarest, Rumänien, statt. Auch der Ort der Preisverleihung ist denkmalwürdig gewählt: der renommierte Konzertsaal Athenaeum wurde erst kürzlich in Anerkennung seiner europäischen Bedeutung mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.

In diesem Rahmen wird auch ein Publikumspreis vergeben, für den sich das sehr interdisziplinäre und internationale Forschungsprojekt NewsEye natürlich besonders anbietet: Unterstützer und Enthusiasten des Kulturerbes sind nun aufgefordert, die unter den 26 Preisträgern des Kulturerbepreises den Publikumsliebling zu identifizieren undonline abzustimmen, um zu entscheiden, wer den Public Choice Award 2024 gewinnen wird. Dieser hat Anspruch auf eine Geldprämie von 10.000 €. Auch Sie können Ihre Stimme unter https://vote.europanostra.org bis zum 22. September abgeben.

Mehr zum Projekt unter https://www.newseye.eu

Die  Pressemitteilung der Europäischen Kommission und Europa Nostra „Europas Top-Kulturerbe-Auszeichnungen 2024 für Restaurierung des Van de Velde Hauses Schulenburg in Deutschland und dem in Deutschland mitentwickelten NewsEye-Forschungsprojekt“ finden Sie unter https://www.europanostra.de


Kontakt:
Prof. Roger Labahn
Universität Rostock
Institut für Mathematik
Tel.: +49 381 498 6631
roger.labahnuni-rostockde


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