Erziehungswissenschaftler der Universität Rostock hat die Auswirkungen des Gesellschaftswandels auf das soziale und erzieherische Handeln junger Eltern untersucht

Auf der Basis eines biographie- und handlungstheoretischen Ansatzes ging es Langfeld in Abgrenzung zur herkömmlichen Erziehungsstilforschung darum, elterliches Handeln nicht allein als Konstrukt bestimmter Fähigkeitskonzepte oder normativer Wissensstrukturen zu untersuchen. Vielmehr verstand er elterliches Handels als soziales und erzieherisches Handeln vor dem Hintergrund einer konkreten Familiengeschichte, den sozialräumlichen Strukturen sowie im Rahmen gesellschaftlicher und sozialstaatlicher Leitbilder – etwa in den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen (v.a. Kindertagesstätten, Schule, Hort, Jugendamt). Dazu führte er 26 narrativ angelegte Interviews mit jungen Eltern durch. Im Zentrum des Interesses standen dabei die Auswirkungen des sozialen Wandels auf die Lebenssituation von jungen Eltern sowie die Möglichkeiten der Eltern, die familiale Lebenspraxis angesichts spätmoderner und postwohlfahrtstaatlicher Gesellschaftsentwürfe autonom zu gestalten.

Im Ergebnis präsentiert die Studie eine Typologie, die auf die Pluralität und Dynamik von Erziehung in Familien verweist und zugleich das charakteristische Spannungsverhältnis zwischen elterlichen Selbstbehauptungsprozessen und gesellschaftlichen Anpassungserfordernissen aufnimmt. Das Spektrum reicht dabei von einer autonomen Elternschaft bei pädagogischer Grundsicherung bis hin zu einer sozialrechtlich und sozialpädagogisch überformten Elternschaft.

Die Ergebnisse verdeutlichen nicht zuletzt die Grenzen universeller Leitbilder einer „Erziehungspartnerschaft“ zwischen Eltern und pädagogischen Institutionen. Denn als zu unterschiedlich, das zeigt Langfelds Analyse, erweisen sich sowohl die Erziehungsvorstellungen als auch die Selbstbestimmungs- und Partizipationsmöglichkeiten in den verschiedenen Familienmilieus.

Adressatinnen und Adressaten dieser Publikation sind insbesondere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende im Bereich der Allgemeinen Pädagogik und Sozialpädagogik sowie Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen (familien-)pädagogischen Praxisfeldern.

Weiterführende Informationen:
https://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/2346.html

 

Kontakt:
Dr. phil. Andreas Langfeld
Universität Rostock
Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik
Tel.: +49 381 498-2686
andreas.langfelduni-rostockde


Zurück zu allen Meldungen