Der Garten gehört zur Universität Rostock und besteht – zunächst in kleinerer Form – bereits seit 1885. Am heutigen Standort feiert der Botanische Garten kommenden Sonntag, 16. Juni 2019, ab 14 Uhr sein 80. Jubiläum. „Wir laden Rostocker und Besucher zu einer Bilderschau ein“, sagt Kustos Dr. Dethardt Götze. Das Thema ist die Vergangenheit und Zukunft im Botanischen Garten. Zudem wurden zum 80-jährigen Jubiläum sechs alte Terrassenbeete denkmalgerecht saniert und dienen nun Forschungen zur Geschichte der traditionellen Nutzpflanzen, die seit der Jungsteinzeit nach Nordostdeutschland eingeführt wurden. Die sanierten Terrassenbeete werden mit ihrer neuen Pflanzenabteilung in einer Führung erstmalig präsentiert. Dabei spricht die ehemalige Lehramtsstudentin Wiebke Maria Jahn über Ernährung von früher und heute. Als weitere Gesprächspartnerin für alle Besucherinnen und Besucher steht zudem Stadtkonservatorin Uta Jahnke bereit.
Das ganze Gelände sei „ein Freilandlabor für wissenschaftliche Studien“, betont Dr. Götze. Der Garten, der sich in viele Bereiche gliedert, die den Pflanzen unterschiedliche Bedingungen bieten, sei auch Heimat für vom Aussterben bedrohte Pflanzen, die hier vermehrt werden, um dann im Norden Deutschlands wieder ausgebracht zu werden und die Wildvorkommen zu stärken, so der Kustos. Zum Freigelände gehöre das große Alpinum, eine Gebirgsgartenanlage, ebenso wie eine Düne, eine Nasswiese und ein Japangarten. Ein kleiner Bach, der auf einer Orchideenwiese entspringt, gibt dem Areal eine besondere Bedeutung. Für die Wissenschaft dient das Arboretum mit fast 3.000 Baum- und Straucharten. Die Pflanzen sind dort nach Familien geordnet, etwa Malvengewächse, Magnoliengewächse und Rosengewächse.
In diesem Jahr wird auch das Loki-Schmidt-Gewächshaus zehn Jahre alt. Hier gedeihen etwa 1.000 tropische Pflanzen unter anderem auch Bananen. „Es ist ein Besuchermagnet“, sagt Dr. Götze. In mehreren Gewächshäusern wachsen Pflanzen, die das kühle Ostsee-Klima nicht überstehen würden. Bei ganzjährig 25 bis 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit im Tropenhaus fühlen sich auf 400 Quadratmetern tropische Nutz- und Wasserpflanzen, aber auch insektenfressende Pflanzen wohl. In einem anderen Haus stehen Sukkulenten, die in der Natur in Halbwüsten gedeihen. Text: Wolfgang Thiel
Kontakt:
Dr. Dethardt Götze
Kustos des Botanischen Gartens
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-6255; 6250
E-Mail: dethardt.goetzeuni-rostockde