Chemiker der Universitäten Rostock und Yale zeigen erstmals Dreierkette aus gleichgeladenen Ionen

Von links: Anne Strate, Helen J. Zeng aus der Johnson-Forschungsgruppe und Thomas Niemann im Sterling Chemistry Labor der Universität Yale. Im Labor sind immer Schutzbrillen zu tragen (Copyright: Universität Rostock/privat).
Dreierkette aus Ionen gleicher Ladung, die trotz Abstoßung durch sogenannte Wasserstoffbrücken zusammengehalten werden (Copyright: Universität Rostock).

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Professoren Mark Johnson, einem weltbekannten Cluster-Forscher, und Ralf Ludwig aus der Physikalischen Chemie der Universität Rostock begann vor zwei Jahren. Initialzündung war der Forschungsaufenthalt der Nachwuchswissenschaftler Anne Strate und Thomas Niemann an der renommierten Universität Yale in New Haven, der drittältesten Hochschule der Vereinigten Staaten. Im Gepäck hatten die Jungforscher ionische Flüssigkeiten, die sie zuvor im Rostocker Labor synthetisiert und charakterisiert hatten. Sie konnten bereits zeigen, dass Wasserstoffbrücken in der Lage sind, Ionen gleicher Ladung zusammenzuhalten. Die Untersuchungen in der Flüssigkeit erlaubten aber keine konkreten Aussagen über die Bindungsmotive und Strukturelemente der Ionen.

Nun konnten diese als Cluster bezeichneten Molekülverbände isoliert in der Gasphase beobachtet werden. Zum ersten Mal zeigen die Forscher eine Dreierkette aus gleichgeladenen Ionen, die sich eigentlich abstoßen und nichts voneinander wissen wollen. Sogenannte Wasserstoffbrücken überwinden die abstoßenden Kräfte. „Solche filigranen Experimente beherrschen nur die Partner an der Yale University“, erläutert Professor Ludwig, der sich über die fortlaufende Zusammenarbeit freut.

Der Auslandsaufenthalt von Thomas Niemann wurde durch die HERMES-Forschungsförderung der Universität Rostock möglich und der von Anne Strate durch den Frauenförderfonds der Universität unterstützt. „Die gezielte Förderung junger Nachwuchswissenschaftler zahlt sich für alle aus“, freut sich Professor Ralf Ludwig, der Betreuer der beiden Jungchemiker.

Link zur Veröffentlichung:https://doi.org/10.1002/ange.201808381

Kontakt:
Prof. Dr. Ralf Ludwig
Physikalische und Theoretische Chemie
Institut für Chemie
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät (MNF)
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-6517
ralf.ludwiguni-rostockde
https://www.ludwig.chemie.uni-rostock.de/


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