BlueWeek 2017 – Autumn Session: Der Weg zu Offshore 4.0

Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes M-V Christian Pegel bei der Eröffnungsrede
Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes M-V Christian Pegel im Gespräch mit den Teilnehmern
Eröffnungsveranstaltungsteilnehmer

Die internationale Konferenz „BlueWeek 2017 – Autumn Session“ ist am Dienstag (10. Oktober 2017) zu Ende gegangen. Die Organisatoren, der Stiftungslehrstuhl für Windenergietechnik der Universität Rostock, das niederländische Forschungsinstitut MARIN sowie der Ingenieurdienstleister GICON haben eine positive Bilanz gezogen. „Wir sind glücklich, dass unserer Einladung Gäste aus ganz Europa und den USA gefolgt sind. Über zwei Tage haben wir eine hervorragende Plattform für neue sowie bereits erfolgreich bestehende Projekte geschaffen. Darüber hinaus haben die Teilnehmer die angenehme Atmosphäre abseits der international besetzen Vorträge gelobt. So konnten viele Kontakte untereinander geknüpft werden“, fasste GICON-Gründer Prof. Jochen Großmann die zweitägige Konferenz zusammen. Schirmherr Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, lobte die Ausrichter der „BlueWeek 2017 – Autumn Session“ zudem für ihre Entscheidung die Konferenz in der „Wiege des deutschen Offshore-Geschäfts“ abzuhalten. Das Motto der zweitägigen Konferenz lautete „Ocean Energy“. Auf der Agenda stand dabei die gesamte Bandbreite maritimer Themen: angefangen von Effektivitätsverbesserungen bestehender Systeme, wie dem GICON-SOF, bis hin zur Einführung neuer Technologien und visionärer Ideen zur Nutzung der Meeresoberfläche, beispielweise durch das neue EU-Projekt „Space@Sea“.

Offshore 4.0

In seinem Grußwort in der historischen Aula der Universität Rostock bekräftigte Energieminister Christian Pegel erneut die Vorreiterstellung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommerns in der Offshore-Energie-Entwicklung und skizzierte seine Ideen zum Thema Offshore 4.0, einer computergestützten und intelligenten Energiegewinnung: „Das System einer Windanlage kann dem Betreiber alle Informationen über den Zustand der eigenen Turbine liefern. In dieser Form kann der Betreiber seine Anlagen selbstständig an- und ausschalten, eine Art virtuelles Kraftwerk entsteht. Dahin wird der zukünftige Weg gehen, den wir aktiv unterstützen“.

In diesem Tenor konnten auch die Vorträge des Nürnberger Unternehmens eolotec GmbH („Blade Bearing Guard“) und dem Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH der Universität Bremen („Preagierende Instandhaltung“) gesehen werden. Beide Entwickler haben in ihren Projekten Möglichkeiten gefunden, über eine intelligente Datenauswertung und mit Technikeinsatz, die Kosten für die Wartung von Windenergieanlagen zu senken.

Neue Wege auf See

Das EU-Projekt „Space@Sea“, welches u.a. von MARIN, dem LWET, der GICON sowie einer Vielzahl von anderen Partnern aus der EU realisiert wird, möchte in den kommenden Jahren Wege aufzeigen, wie die ungenutzte Wasseroberfläche gewinnbringend genutzt werden kann. Die Partner wollen neue Wege zur Schaffung schwimmender Landflächen für die Nutzung beispielsweise als Solar-, Wohn- oder Agrarflächen erforschen.

Neue Wege möchte auch Kite Power Systems gehen. Das Unternehmen aus Großbritannien befindet sich gerade in der Entwicklung eines 450 m² großen Drachens, der über Seilwinden Strom auf dem Meer erzeugen soll und somit im Kontrast zu klassischen Windenergieanlagen steht. Ab Frühjahr 2018 soll das erste Modell im Einsatz sein.


Energiegewinnung auf See muss effizienter werden

Mit der Weiterentwicklung der schwimmenden Plattform für Windenergieanlagen, dem GICON-SOF, ist es gelungen für die dritte Generation Erzeugerkosten von unter 6 Cent pro kW/h zu erreichen. Prof. Jochen Großmann, Gründer von GICON, führte in seinem Vortrag aus, dass dadurch der Einsatz von schwimmenden Anlagen in Konkurrenz zu festen Gründungen und auch zu Onshore-Anlagen bei der Energiegewinnung stehe und unterstrich dabei die Worte von Energieminister Pegel, der in seinem Grußwort anmerkte: „Unabhängig vom Bau neuer Windkraftanlagen, müssen wir deren Effizienz steigern“.
Die nächste „BlueWeek“- Veranstaltung findet im Frühjahr 2018 in Rotterdam statt.


Kontakt:
Dr.-Ing. Frank Adam
Universität Rostock
Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
Lehrstuhl für Windenergietechnik
F + 49 381 498 9573 | M + 49 174 3236545
Frank.Adamuni-rostockde
http://www.lwet.uni-rostock.de/

 

 


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