Berufliche Lehrkräftebildung in M-V: Phasenübergreifende Kooperationen stärken – Zukunft gestalten

v.l.: Vorstellung von Projektergebnissen durch Prof. Franz Kaiser, Prof. Matthias Müller und Prof. Andreas Diettrich.
Studierende auf der Berufsschul- und Informationsmesse.
Akteure der beruflichen Lehrkräftebildung in M-V. (Fotos: Universität Rostock/IT- und Medienzentrum)

Die zweitägige Veranstaltung im Hauptgebäude der Universität Rostock bot Raum für Diskussionen über verschiedene Schwerpunkte der beruflichen Lehrerinnenbildung, darunter die Implementierung einer phasenübergreifenden Kooperationsstruktur, Professionalisierung von Lehrkräften, Individualisierung berufsbildender Studiengänge und die Qualitätssicherung in der Fachdidaktik, unter anderem durch den Einsatz von e-Portfolios. Ziel war es, die Vernetzung und Zusammenarbeit aller Akteure in der beruflichen Lehrerinnenbildung in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern und vor dem Hintergrund des bestehenden Mangels an Berufsschullehrkräften Perspektiven zu erarbeiten, wie eine qualitativ anspruchsvolle und zukunftsgerichtete Lehrkräftebildung gemeinsam im Hochschulstudium, im Vorbereitungsdienst und der Lehrkräftefort- und -weiterbildung gestaltet werden kann.

„Die Akteure der Lehrkräftebildung in M-V verfügen über umfassende Expertise für eine gute Lehrkräftebildung – mehr Kooperation ermöglicht auch mehr Innovation“, so Professor Andreas Diettrich: „Wir haben in den letzten Jahren viele Reformen in den Studiengängen bereits umgesetzt, wie z. B. intensives Studiengangsmarketing, individuelle Unterstützung beim Studienbeginn, innovative Module in den Studiengängen, Aufbau- und Teilzeitstudiengänge oder schulbezogene Forschung im Rahmen von Abschlussarbeiten.“ Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass potentielle Lehrkräfte im Studium, im Vorbereitungsdienst und durch Fort- und Weiterbildung individuell begleitet und Übergänge zwischen den Phasen besser gestaltet werden müssen.

Hervorzuheben war die Berufsschul- und Informationsmesse am ersten Tag, die Berufs- und Wirtschaftspädagoginnen/-pädagogen sowie Lehramtsstudierenden eine gute Gelegenheit bot, sich umfassend über alle beruflichen Schulen in M-V als potenzielle Arbeitsorte zu informieren. Die Messe ermöglichte einen breiten Einblick in das spannende Berufsfeld der beruflichen Bildung, indem verschiedene Schulen ihre Angebote, pädagogischen Konzepte und aktuellen Herausforderungen präsentierten. In seiner Keynote verwies Professor Thomas Häcker (Universität Rostock) auf die Notwendigkeit einer reflexiven Lehrkräftebildung und stellte Potentiale und Limitationen von Reflexivität in der Lehrkräfteprofessionalisierung heraus.

Am zweiten Tag wurden Workshops zur Zusammenarbeit und Kohärenz in der beruflichen Lehrkräftebildung durchgeführt, gefolgt von einer Präsentation der Workshop-Ergebnisse im Plenum. Die Veranstaltung endete mit einer abschließenden Diskussion und einem Ausblick auf die zukünftigen Handlungsfelder, Herausforderungen und Lösungsperspektiven, auch bezüglich der Gewinnung von Studierenden. Deutlich wurde im Rahmen der Tagung, dass das Projekt Campus BWP M-V wichtige Impulse zur Qualitätsentwicklung, aber auch zur Lehrkräftebildungsforschung gesetzt hat – qualitativ ist die berufliche Lehrkräftebildung derzeit gut aufgestellt und zukunftsfähig. Allerdings muss und soll die Anzahl grundständig und hochschulisch ausgebildeter Berufs- und Wirtschaftspädagoginnen/-pädagogen im Land gesteigert werden – der Personalbedarf an den Beruflichen Schulen in M-V und bundesweit ist weiterhin hoch.

Kontakt:
Robert Hantsch
Universität Rostock
Lehrstuhl für Wirtschafts- und Gründungspädagogik
Tel.: +49 381 498-4555
robert.hantschuni-rostockde

 


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