Die Gerda Henkel Stiftung startet zwei internationale Förderschwerpunkte. Sie sind interdisziplinär angelegt und richten sich an promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Universitätsanbindung aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2018.
Mit der Initiative "Demokratie als Utopie, Erfahrung und Bedrohung" reagiert die Stiftung auf jüngere Erfahrungen, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist: Rechtsstaat und Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit und Verpflichtung auf das Gemeinwohl werden relativiert und eingeschränkt. Das Förderangebot richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit den Auseinandersetzungen über die gesellschaftliche Ordnung, wie sie von der Antike bis heute geführt werden, befassen wollen (https://www.gerda-henkel-stiftung.de/demokratie).
Der zweite Schwerpunkt ist den schrumpfenden und gänzlich verlassenen Städten, den so genannten Lost Cities, gewidmet. Aktuelle Transformationsprozesse in verschiedenen Teilen der Welt lassen gerade zahlreiche solcher Lost Cities entstehen. Doch ist das Phänomen schon älter und seit Entstehung der Stadtkultur ein Kennzeichen urbaner Geschichte. Im Schwerpunkt "Lost Cities. Wahrnehmung von und Leben mit verlassenen Städten in den Kulturen der Welt" sind Forscherinnen und Forscher eingeladen, Projekte zu den vielfältigen Dimensionen verlassener Städte durchzuführen (https://www.gerda-henkel-stiftung.de/lost_cities).
Allgemeiner Hinweis zur Gerda Henkel Stiftung:
Die Förderungen der Gerda Henkel Stiftung erstrecken sich auf folgende Bereiche:
- Allgemeine Forschungsförderung: Im Bereich Forschungsförderung besteht die Möglichkeit, Forschungsprojekte und Forschungsstipendien zu beantragen. Masterstudiengänge, Weiterbildungsmaßnahmen u. ä. werden von der Gerda Henkel Stiftung grundsätzlich nicht unterstützt.
- Promotionsförderung: Einem Wunsch der Stifterin entsprechend ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein besonderes Anliegen der Gerda Henkel Stiftung. Forschungsprojekte, die qualifizierten jungen Forscherinnen und Forschern für begrenzte Dauer die Möglichkeit zu wissenschaftlicher Arbeit und zur Verbesserung ihrer beruflichen Ausbildung bieten, finden bei der Vergabe von Fördermitteln besondere Beachtung. Innerhalb ihres Promotionsprogramms verfolgt die Stiftung das Ziel, den hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Berücksichtigt werden nur Bewerber, die durch ihre Studienleistungen und Examensergebnisse als außergewöhnlich begabt ausgewiesen sind und deren Dissertationen ein weit überdurchschnittliches Ergebnis erwarten lassen. Zurzeit werden pro Jahr ca. 50 Stipendien vergeben.
- Sonderprogramme: In Ergänzung zu ihrem regulären Förderprogramm bietet die Stiftung zeitlich befristete, thematisch bzw. regional ausgerichtete Sonderprogramme an. So unterstützte sie in den Jahren 2001 bis 2010 im Rahmen des Sonderprogramms Osteuropa Nachwuchs-Historiker aus Russland, der Ukraine, Moldawien und Weißrussland und unterhielt von 2004 bis Juni 2013 ein Sonderproramm für die Region Zentralasien. Zurzeit werden zwei Programme ausgeschrieben:
- Islam, moderner Nationalstaat und transnationale Bewegungen
- Sicherheit, Gesellschaft und Staat
- Stipendienprogramm M4HUMAN: In den Jahren 2011 und 2012 wurde mit M4HUMAN (Mobility for experienced researchers in historical humanities and Islamic studies) ein internationales, von der Europäischen Kommission mit Mitteln aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm und dessen Marie Curie-Maßnahmen ko-finanziertes Stipendienprogramm ausgeschrieben, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern längere Forschungsaufenthalte im Ausland ermöglicht.
- Fellowships: Bereits in den Anfangsjahren der Stiftung stand die Förderung der internationalen Kooperation von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen im Blickfeld der Gremien. Derzeit vergibt die Stiftung in Kooperation mit renommierten Universitäten mehrere Fellowships in Großbritannien, Frankreich, den USA und Deutschland.
Link zur Webseite: https://www.gerda-henkel-stiftung.de/