Die AG Gender und Queer Studien der Universität Rostock veranstaltet in diesem Jahr wieder ein vielseitiges Programm, um Machtverhältnisse zu hinterfragen, Geschlechterfragen zu diskutieren und Diskriminierungen sichtbar zu machen. Mit den Aktionstagen möchten wir auf Sexismus und Homophobie in all ihren verschiedenen Facetten aufmerksam machen. Damit machen wir uns stark uns für eine Gesellschaft, in der Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung keine Grundlage für Diskriminierung mehr sind.

Ein buntes Programm von Vorträgen, Workshops, ein Selbstverteidigungstraining und eine Filmvorführung warten auf euch! Wir werden uns fragen: Wie erkenne ich Sexismus und wie gehe ich damit um? Wie kann ich Konzepte von Männlichkeit kritisch hinterfragen? Wie sehen Geschlechterrollen im Deutschrap aus? Lässt Sexismus sich mit Einschränkungen sexueller Selbstbestimmung verknüpfen? Warum muss Feminismus intersektional sein?

Das Programm:

 

*** Sportseminar: Selbstverteidigung (flti* only)  //  15.11.2019, 11:00-15:00 Uhr  //  Ulmenstraße 69, Haus 5, Sporthalle

Während des Kurses werden Techniken und Strategien zur Selbstverteidigung gelehrt. Ziel ist, dass sich die Teilnehmerinnen vor und in Notsituationen schützen können. Dafür werden neben Selbstverteidigungstechniken auch Stimm- und Körperspracheeinsatz vermittelt. Die erlernten Inhalte werden anschließend in einem Szenario-Training realitätsnah gefestigt. Daneben sind rechtliche Informationen im Bereich Belästigung, Nötigung, sexuelle Gewalt und körperliche Auseinandersetzungen sowie zu weiterführenden Beratungs- und Hilfsangeboten für Frauen Teil des Seminars. Für eine Kursteilnahme bedarf es keiner Voraussetzungen.

 

*** Vortrag: SEX & SCHRANKEN - zwischen Selbstbestimmung und (Grenz-)verletzungen  //  18.11.2019, 17:00 Uhr  //  Ulmenstraße 69, Haus 1, R. 023

Der Vortrag hält sich nicht an Begriffsbestimmungen, Definitionen oder Theorien auf, sondern zeigt einen Einblick in die verschiedenen Bereiche sexueller Selbstbestimmung und thematisiert Realitäten. Lässt Sexismus sich mit Einschränkungen sexueller Selbstbestimmung verknüpfen? Welche Faktoren betreffen auch mich? Die Veranstaltung bietet optional anonymisierte stille Selbsterkundungsanteile mit der Möglichkeit zum anschließenden Gespräch.

 

*** Workshop: Geschlechterrollen im Deutschrap  //  19.11.2019,16:00 – 20:00 Uhr  //  Ulmenstraße 69, Haus 3, R. 221

Ob Yung Hurn, Rin, Capital Bra oder Shirin David, MC Bomber und Haiyti- so richtig ohne enge Geschlechterkategorien und diskriminierende Sprache kommen die wenigsten Acts aus- egal ob Modus Mio oder Spektrum Headliner. Wir wollen gemeinsam auf Deutschrap schauen- wer sagt was über wen, welche Erwartungen werden gestellt und welche Sprache verwenden deutsche Acts? Und was macht das mit der Boombox-Generation und anderen Rapfans? Oder ist am Ende vielleicht doch einfach Rap Schuld? (Spoiler-nein!) Kommt vorbei, bringt gern auch skeptische Freund*innen mit und lasst uns über Deutschrap schnacken!

 

*** Film: SPEAK UP  //  21.11.2019, 19:00 Uhr //  Hauptgebäude, Universitätsplatz 1, HS 323

Durch SPEAK UP erheben europäische Schwarze Frauen ihre Stimme: Der Film konzentriert sich dabei auf die kollektiv erlebte Diskriminierung Schwarzer Frauen und den Kampf, sich das allgemein geltende Narrativ anzueignen: Also selbst zu definieren, was eine schwarze weibliche Perspektive ausmacht!

 

*** Workshop: Umgang mit Sexismen (flti* only)  //  25.11.2019, 13:00-18:00 Uhr  //  Ulmenstraße 69, Haus 1, R. 024

In dem Workshop sollen die Teilnehmerinnen eine Idee von Sexismen und deren Auswirkungen in verschiedenen Lebensbereichen erhalten. Dabei sollen Rollenzuschreibungen reflektiert und diskutiert werden sowie Ansätze für den Umgang mit unterschiedlichen Ausprägungen von Sexismen erarbeitet werden.

Der Workshop wird anlässlich des internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen organisiert.

 

*** Workshop: Sexismen in der globalen Produktion  //  26.11.2019, 17:00 Uhr  //  Ulmenstraße 69, Haus 1, R. 025

Ob T-Shirt, Schuh oder Wintermütze: Über den Weg der Waren hinaus, wollen wir uns Zusammenhänge von Arbeitsbedingungen, Sexismus, Materialien, Marketing bis zur Kaufentscheidung und weitere Details anschauen. Im Workshop der Konsum Global Rostock Initiative geht es um Bildung für nachhaltige Entwicklung. Wir wollen gemeinsam verstehen, wie der eigene Konsum global verstrickt ist, süße wie bitteren Konsequenzen für Lebewesen und Welt erfassen. Und daraus machbare Ansätze finden (lokal) positiv zu verändern, am Beispiel von Textilien, aber nicht nur.

Der Workshop richtet sich an alle Interessierten und Personen, die im pädagogischen Bereich tätig sind. Eine Anmeldung bis 23.11.2019 bei  d.kohlenbergersoziale-bildungorg ist hilfreich, um die Methoden sowie den Raum entsprechend der Gruppengröße zu gestalten.

 

*** Workshop: Kritische Männlich*keit  //  27.11.2019, 15:00 - 18:00 Uhr  //  Ulmenstraße 69, Haus 1, R. 032

In diesem Workshop wollen wir uns mit dem Thema Männlichkeiten beschäftigen. Was ist eigentlich Männlich*keit? Wie kann ich kritisch mit (meinen) Männlich*keiten umgehen? Wie und wann nutze/ performe ich sie? Wo schränken mich (meine) Männlich*keiten ein? Diese und andere Fragen werden im Workshop mit Hilfe von Theatermethoden und Methoden aus der machkritischen Bildungsarbeit bearbeitet.

FLTI* steht für FrauenLesbenTransIntersex*. Diese Veranstaltungen sind als geschlossener Raum gedacht, um sich in einem geschützten Rahmen gegenseitig zu stärken und Strategien gegen Unterdrückungsverhältnisse und Dominanzen zu entwickeln. Veranstaltungen ohne dieses Kürzel sind offen für alle Teilnehmer*innen.


Migration und Geschlecht in Unterrichtsmaterialien

Veranstaltungsplakat Geschlecht und Migartion

Migration wird als männlich dominiertes Phänomen beschrieben. Medien berichten von aktiv migrierenden Männern, Frauen dagegen bleiben unsichtbar oder werden als Hausfrauen und Mütter dargestellt. Das Geschlecht entscheidet augenscheinlich darüber, wie über eine migrierende Person berichtet wird. Neben Medien und Politik arbeiten auch Schulmaterialien das Themenfeld der Migration auf, dabei ist Schule zu einem gendersensiblen Unterricht verpflichtet.

Es wurden Unterrichtsmaterialien hinsichtlich des Zusammenspiels von Migration und Geschlecht untersucht und aus feministischer Perspektive inhaltlich analysiert. Dabei konnte festgestellt werden, dass die analysierten Unterrichtsmaterialien stark mit den „klassischen“ Bildern von Mann und Frau arbeiten, sodass sich im westlichen Raum bereits überwunden geglaubte Rollenbilder im Migrationsdiskurs neu manifestieren. Ableitend aus diesen Ergebnissen wurde ein Arbeitspapier erstellt mithilfe dessen Unterrichtsmaterialien hinsichtlich dessen kritisch reflektiert und angepasst werden können.

Christopher Schulz schloss seinen Master im Lehramt in den Fächern Chemie und Geographie an der Universität Potsdam ab. Derzeit arbeitet er als Vertretungslehrer an einer Potsdamer Oberschule. Im kommenden Schulhalbjahr wird er das Referendariat antreten. Außerdem erarbeitete Christopher Schulz eine Exkursion zu Geschlecht und Raum am Nollendorfplatz in Berlin.

Der Vortrag findet im Rahmen der Kritischen Einführungstage am 14.10. um 17 Uhr in Raum 114 im Hauptgebäuder der Universität statt und wird von der AG Gender und Queer Studien präsentiert.

Freier Eintritt! Keine Voranmeldung nötig!