Teilleistungsstörungen

Legasthenie und Dyskalkulie

Bei Legasthenie und Dyskalkulie handelt es sich um anerkannte Lernbeeinträchtigungen, die nach derzeitigem Wissenstand auf einer neurobiologischen Hirnfunktionsstörung basieren und sich auf Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung auswirken. Bei beiden ist die technische Fähigkeit, eigenes Wissen wiederzugeben, eingeschränkt, nicht jedoch das logische Denken bzw. die Intelligenz. So kommt es bei der Legasthenie zu Verwechslungen von Buchstaben und deren Reihenfolge und somit zu Schwierigkeiten beim Leseverstehen und bei der Umsetzung von gesprochener in geschriebene Sprache. Die Dyskalkulie hat vergleichbare Auswirkungen auf die mathematischen Fertigkeiten hinsichtlich der Zahlenbegriffe und Rechenoperationen.

Auswirkungen auf den Studienalltag, (Haupt-) Schwierigkeiten

Studierenden mit Teilleistungsstörungen fällt es schwer, Inhalten zu folgen, Schrift und Sprache bzw. zahlenbasierte Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und wiederzugeben.

Tipps und Tricks

Veranstaltungen: Zeitdruck und Ablenkung vermeiden; eine die Konzentration fördernde, ruhige Arbeitsatmosphäre schaffen; vielfältige didaktische Methoden anwenden; unterschiedliche Kanäle und Medien nutzen (Audio/Video), Arbeitsformen mischen; Arbeit in Kleingruppen

Materialen: frühzeitiges Bereitstellen von Skripten und Handouts vor Veranstaltungsbeginn, sodass das Mitschreiben in der Lehrveranstaltung entfallen kann; Verwendung größerer Schrift; optisch klar strukturierte Tafelbilder/Arbeitsblätter; Tonmitschnitte erlauben

Leistungen und Nachteilsausgleich: Vorlesen der Aufgabenstellung in schriftlichen und mündlichen Prüfungen; Prüfungsmodifikationen: Ersatz/Ergänzung einer schriftlichen durch eine mündliche Prüfung, Anpassung der Aufgabentypen (z.B. Multiple Choice, Lückentexte); Verlängerungen von Bearbeitungszeiten in Klausuren; Ablegen von Klausuren in einem separaten Raum mit eigener Aufsicht; Verfassen von Klausuren mithilfe eines Laptops unter Nutzung von Textverarbeitungsprogrammen mit automatischer Rechtschreibprüfung; Nichtberücksichtigung der Rechtschreibleistung in Klausuren und weiteren schriftlichen Leistungsnachweisen

Diese Informationen und ein detailliertes Beispiel mit Methodenvorschlägen für die Planung von Veranstaltungen mit Teilnehmenden, die von Teilleistungsstörungen betroffen sind, finden Sie in folgender Hinweiskarte: 

Hinweiskarte Teilleistungsstörungen
Hinweiskarte Teilleistungsstörungen