Mobilitätsbeeinträchtigungen

Mobilitätseinschränkungen sind meist auf den ersten Blick erkennbar und daher im Bewusstsein der Gesellschaft am stärksten präsent. Zu ihnen zählen Schädigungen des Stütz und Bewegungsapparates wie Lähmungen, Fehl bildungen/Verluste von Gliedmaßen, aber auch neurologische, Muskel und Gelenkerkrankungen. Mobilitätseinschränkungen machen die Nutzung von Mobilitätshilfen wie Rollstühlen, Gehhilfen und Prothesen erforderlich.

Auswirkungen auf den Studienalltag, (Haupt-) Schwierigkeiten

Mobilitätsbeeinträchtigungen können den Studienalltag erheblich erschweren. So nehmen permanente Therapien (z B Physiotherapien) viel Zeit in Anspruch. Auch wenn die Wahrnehmungssinne nicht betroffen sind, kann sich eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit auf die soziale Interaktion auswirken, z.B. die Zuwendung zum Gegenüber, und damit die Teilnahme an Gesprächssituationen behindern. Außerdem wird für die meisten Tätigkeiten mehr Zeit benötigt, bspw. zum Schreiben, was sich auf das Anfertigen von Mitschriften, Hausarbeiten und das Ablegen von Klausuren auswirkt. Ebenso dauert das Beschaffen und Bearbeiten von Literatur länger, wie auch das Zurücklegen von Wegen. Mitunter sind sogar längere Strecken zu bewältigen, da sich die barrierefreien Eingänge oft am hinteren Ende von Gebäuden befinden.

Problematisch für Studierende mit Mobilitäts beeinträchtigung sind in erster Linie die vorhandenen baulichen Barrieren und unzureichenden Zugänge/ Zufahrten, zugestellte Eingänge und Flure, fehlende oder nicht funktionierende Aufzüge, nicht einstellbares Mobiliar, z.B. zu hohe Labortische oder nicht unterfahrbare Arbeitsplätze, fehlende barrierefreie Sanitäranlagen und unzureichender Platz für Mobilitätshilfen.

Tipps und Tricks

Veranstaltungen:
Auf Barrierefreiheit achten: erreichbare Räume, Türschilder und Informationsmaterial in les- bzw. greifbarer Höhe, angepasste Sitzordnung, adaptierter Arbeitsplatz, genügend Zeit zwischen den Veranstaltungen, Toleranz bei Verspätungen, Zusammenfassung der Kernaussagen und Hauptthesen, technische Aufzeichnungen zulassen

Materialien:
frühzeitige Bekanntgabe von Literatur und Referatsthemen, frühzeitige Verteilung von Skripten/Handouts zur Erleichterung des Mitschreibens

Leistungen und Nachteilsausgleich:
Änderung Prüfungsform, Ersatzleistungen, Hausarbeiten / Referat, Zeitverlängerungen für die Bearbeitung von Referaten, Hausarbeiten, Klausuren, Keine Wertung beim Schriftbild und Schreibfehler, Zulassen technischer Hilfsmittel wie Laptop/Sprachcomputer, welche die Eingaben über Tastatur oder Eingabegeräte in Lautsprache oder Schriftsprache verwandeln, Stehpult, und persönlichen Assistenzen, Schreibassistenz

Diese Informationen und ein detailliertes Beispiel mit Methodenvorschlägen für die Planung von Veranstaltungen mit mobilitätsbeeinträchtigten Teilnehmenden finden Sie in folgender Hinweiskarte: 

Hinweiskarte Mobilitätsbeeinträchtigungen
Hinweiskarte Mobilitätsbeeinträchtigungen