Chronische Erkrankungen
Zu den chronischen Krankheiten zählen bspw. Allergien, Asthma, Darmerkrankungen wie Morbus Chron, Diabetes, Epilepsie, Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Herzleiden, Multiple Sklerose, neurologische Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Rheuma, psychische Erkrankungen und viele weitere. Chronische Erkrankungen beeinflussen dauerhaft die Lebensführung und damit auch den Studienalltag. „Gute“ Phasen wechseln mit Krankheitsschüben ab, was den gesamten Studienverlauf prägt.
Häufig verschlechtert sich der Gesundheitszustand in stressigen Phasen, wie Prüfungszeiten oder kurz vor Abgabeterminen. Chronische Erkrankungen sind in der Regel nicht bzw. nicht auf den ersten Blick sichtbar. Sie können dazu führen, dass während der Lehrveranstaltung Nahrung und/oder Medikamente aufgenommen, Umweltreizstoffe vermieden oder Ruhepausen eingelegt werden müssen. Ebenso können Konzentrationsschwierigkeiten aufgrund von Schmerzattacken, Schlafmangel und Nebenwirkungen durch Medikamente auftreten. Zudem können lange Krankheits- und Behandlungsphasen die körperliche Belastbarkeit herabsetzen und das Lerntempo und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Es kann zu Studienunterbrechungen, einer über die Regelstudienzeit hinausreichende Studiendauer oder Studienabbrüchen kommen. Viele betroffene Studierende thematisieren ihre Erkrankung bzw. deren Auswirkungen gegenüber Dozierenden und Kommiliton:innen eher ungern. Ursache können Schamgefühle oder die Furcht vor Nachteilen sein.
Tipps und Tricks
Veranstaltungen: Einkalkulieren eines höheren Pausenbedarfs, v. a. bei Blockveranstaltungen und Exkursionen, ggf. zusätzlichen Pausenraum buchen, pünktlich beenden; Räume regelmäßig lüften; Zeitdruck vermeiden, Anwesenheitspflicht lockern, Fehlzeiten tolerieren und durch Ersatzleistungen ausgleichen lassen; sachliche Reaktion ohne Skepsis
Materialien: frühzeitiges Bereitstellen von Lehrmaterialien; frühzeitige Bekanntgabe wichtiger Literatur und z.B. Referatsthemen
Leistungen und Nachteilsausgleich: individuelle Studien- und Prüfungspläne zum Entzerren des Studiums, flexible Fristenregelung, individuelle Pausen und Studiergeschwindigkeit, geänderte Prüfungsreihenfolge; Abstimmung von Prüfungszeit und medizinischer Behandlung; Verlängerungen von Bearbeitungszeiten bei Hausarbeiten und Referaten; Anerkennung von Ersatzleistungen zum Ausgleich fehlender Anwesenheit oder wenn Laborversuche aufgrund von Allergien nicht durchgeführt werden können
Diese Informationen und ein detailliertes Beispiel mit Methodenvorschlägen für die Planung von Veranstaltungen mit chronisch erkrankten Teilnehmenden finden Sie in folgender Hinweiskarte: